Foto: Das erste Fahrzeug für den Menüservice „Essen auf Rädern“ war ein umgebauter Eiswagen.
Menüservice „Essen auf Rädern“.
Seine Geschichte beginnt 1989 mit der Auslieferung tiefgekühlter Essenspakete.
Das Selbstkochen ist mit viel Aufwand verbunden: Lebensmittel einkaufen, schwere Taschen nach Hause tragen und das Mittagessen zubereiten. Dank dem mobilen Mahlzeitendienst, der gesunde und fertig zubereitete Mahlzeiten bis ins Haus liefert, ist diese Arbeit vom Tisch.
Während in den 90er Jahren um die 220 Gerichte zur Auswahl standen, kann die heutige Kundschaft aus rund 2.000 Menüs ihre Lieblingsspeisen zusammenstellen. Diese sind in einem bebilderten „a la carte“- Katalog anschaulich illustriert und lassen keine Wünsche offen. Von traditioneller Hausmannskost über Genießer-Menüs bis hin zu regionalen Spezialitäten ist für jeden Geschmack etwas dabei. In der umfangreichen Menüpalette sind genussvolle Wahlmöglichkeiten für Diabetiker, Vegetarier und Allergiker enthalten. Zu besonderen Anlässen, wie zur Spargel,- Grünkohl,- sowie Weihnachtszeit erfreuen sich die Kundinnen und Kunden entsprechender Sondermenüs.
Seit 2004 werden die Mahlzeiten heiß serviert. Inzwischen sind es um die 80 – 90 warme Mahlzeiten, die täglich verteilt werden. Altersbedingt oder aus gesundheitlichen Gründen fällt es vielen Menschen schwer das Essen selbst zu erwärmen. Ein Grund, warum das Angebot angepasst wurde.
Während ihres Besuchs können sich die Dienstleistenden nach der Befindlichkeit und Wünschen der Kundschaft erkundigen. Alleinlebende und ältere Menschen haben somit für eine kurze Zeit einen Ansprechpartner im Haus, an den sie sich bei Problemen und Anliegen wenden können. Der Menüservice Essen auf Rädern ist somit zeitgemäß und erfüllt zusätzlich eine soziale Aufgabe. Ebenfalls für die ältere Zielgruppe und für Personen mit eingeschränkter Mobilität ist der seit 1993 bestehende …
… Hausnotruf ein Retter in der Not.
Sturzgefahr, epileptischer Anfall, Atemnot – Jeder kann in eine Notlage und lebensgefährliche Situation gelangen. Um den Menschen mehr Sicherheit in ihren eigenen vier Wänden zu geben, gibt es die schnelle
Hilfe auf Knopfdruck. In der Hausnotrufzentrale ist der Bereitschaftsdienst immer zu erreichen und kann im Ernstfall den Rettungsdienst alarmieren.
Die steigende Nachfrage und der neue Lebensstil der Menschen begünstigten die Entwicklungen. So wird seit 2017 der Mobilruf für diejenigen, die viel unterwegs sind und eine Notruflösung benötigen, angeboten. Neben Rauch- und Bewegungsmeldern, Funksensormatten und Blitzleuchten sowie dem Einbruchschutz gibt es noch weitere individuelle Systeme, die über den klassischen Hausnotruf hinausgehen. Alles andere als klassisch ist zudem …
… das Nachbarschaftscafé „Haus der Vielfalt“.
Vielfältig ist in dem seit 2017 öffentlich zugänglichem Café nicht nur das Essens- und Getränkeangebot, sondern auch das Team. Zu den Beschäftigten gehören sieben Personen mit verschiedenen Beeinträchtigungen. Die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos. Das Café lebt davon, dass jeder alles lernt und alles kann, damit am Ende der Latte-Macchiato, das Frühstücksrührei und das zünftige Schnitzel zu einem Gaumenschmaus werden.
Eltern mit Kindern, Berufstätige, Rentnerinnen und Rentner gönnen sich hier eine Auszeit. Es ist ein wichtiger Treffpunkt für Begegnungen und ein Ort des Austauschs und der Abwechslung für die Nachbarschaft in Stade Hahle. Einen ebenso attraktiven Arbeitsplatz finden Menschen mit und ohne Handicap im …
… Stader FACHMarkt,
der seit 2019 mit seiner großen Bandbreite an wechselnden regionalen Produkten in die Altstadtgasse lockt. Das Geschäft entstand in Kooperation mit der Stade Marketing und Tourismus GmbH und den Schwinge Werkstätten.
Von Handarbeiten und kreativer Manufakturware, über Leckereien bis zu typischen norddeutschen Artikeln gibt es viel zu entdecken und zu erwerben.
Das Besondere ist das außergewöhnliche Konzept. Jeden Monat wird die Ware, die in den Produktkästen einsortiert wurde, ausgetauscht. Auf diese Weise erhalten Hobbykünstler und Manufakturen eine Verkaufsplattform.
Mit der Eröffnung des Stader FACHMarktes in der Großen Schmiedestraße 36, wurden zwei Ziele zugleich erreicht: die Förderung sowohl des Einzelhandels als auch der Beschäftigten mit Behinderungen. Sie stehen hinter dem Verkaufstresen, beraten die Kundschaft und packen die Ware als Geschenk ein. Hier sind sie ein Teil der Gemeinschaft. Dass sie trotz ihrer Beeinträchtigungen für vielfältige Bereiche des Arbeitsmarktes qualifiziert sind, wird am Beispiel der …
… „macherei“
der Schwinge Werkstätten in Stade deutlich. In der Textilreinigung „wäschewerk“, der Second Hand Boutique „Allerhand aus zweiter Hand“ sowie der Fahrzeugaufbereitung und dem „Radspeicher“ finden seit 2020 rund 40 Menschen mit Beeinträchtigung eine sinnvolle Arbeit, mit der sie einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten.
Das Dienstleistungszentrum wurde 2018 aus dem Großhandel der Familie Stülten umgebaut. Die mächtige Investition von 1,5 Millionen Euro in die 1.400 Quadratmeter große Halle samt Grundstück hat sich gelohnt: die „macherei“ überzeugt mit moderaten Reinigungspreisen, Mode-Schnäppchen und einer qualitativ hochwertigen Fahrzeugaufbereitung sowie einem Räderservice, der nicht nur den Wechsel und die Einlagerung der Räder anbietet, sondern auch den Reifenhandel.
Second Hand Ware entspricht dem Trend der Nachhaltigkeit und findet eine immer größer werdende Fangemeinde. Dabei grenzt sich „Allerhand aus zweiter Hand“ auch optisch deutlich von einem klassischen Second Hand Geschäft ab: In einem boutiquehaften Ambiente macht das Stöbern nach hochwertigen Einzelstücken besonders viel Spaß. Vor allem junge Generationen folgen dem Trend und möchten der Kleidung eine zweite Chance geben. Zukunfts- und kundenorientiert ist auch der seit 2020 durch Kehdingen rollende Gemeinschaftsfahrdienst:
Das Sozio-Med-Mobil
ist überall dort unterwegs, wo es viel Landschaft und wenig Busanbindungen gibt. Für die hier lebenden Menschen ist es schwierig oder gar nicht möglich medizinische oder soziale Einrichtungen ohne Auto zu erreichen. Das Problem betrifft sowohl ältere und beeinträchtigte Personen als auch Geringverdiener.
Wer in das Sozio-Med-Mobil einsteigt, wird kostenfrei direkt von Zuhause abgeholt und zu dem Zielort, wie etwa zum Facharzt oder zu Gesundheitszentren gefahren und anschließend wieder nach Hause gebracht. Die Busse sind mit einer Hebebühne ausgestattet und bieten Platz für den Transport von Rollstühlen und Rollatoren. Der Service ist gut durchdacht. Für ältere Nutzerinnen und Nutzer stellt die Online-Buchung der Fahrten oft eine Herausforderung dar. Viele haben zudem keinen Internetzugang. Diese Aufgabe können die sogenannten Kümmerer, zum Beispiel Angehörige, Bekannte oder Nachbarn übernehmen.
Die von der Glückspirale geförderte Servicedienstleistung ist auf den Straßen nicht mehr wegzudenken.
Ähnlich wie bei allen anderen Angeboten wurde mit viel Herzblut daran gearbeitet, um die Integration und Gleichberechtigung von Menschen zu fördern sowie zu der Erhaltung ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens beizutragen. Zu helfen, wo Hilfe benötigt wird.