Bunt, laut, tolerant: das Jugendrotkreuz!
Foto: Klaus Herberth / DRK
Unabhängig vom Alter, der Herkunft oder dem Status kann sich jeder ehrenamtlich in die Gesellschaft einbringen. Ein Paradebeispiel hierfür ist das Jugendrotkreuz (JRK). Rund 390 Kinder und Jugendliche verteilt auf 27 Gruppen in 12 Ortsvereinen sind im Kreisverband aktiv. Die ersten Freiwilligen nahmen ihren Dienst 1948 nach der Gründungsversammlung des Jugendrotkreuzes Stade auf.
Von Hüpfburgbetreuung über Bastelaktionen bis hin zum Schulsanitätsdienst und der Unterstützung von Hilfsprojekten für Kinder und Jugendliche in Krisenregionen – die Einsatzbereiche der Jugendrotkreuzgruppen sind vielfältig. Gerade im Kindes- und Jugendalter vermittelt das JRK das Gefühl, etwas bewegen zu können und eine Geschichte zu schreiben. Die Jugendrotkreuzlerinnen und Jugendrotkreuzler lernen Verantwortung zu übernehmen und die Hilfsbedürftigkeit anderer zu erkennen. Auf ihrem Weg erhalten sie ein relevantes Handwerkszeug fürs Leben. Dabei gelten die sieben Grundsätze des DRK als Grundlage für ihre Handlungen. Die jungen Menschen werden auf diese Art und Weise in ihrer Persönlichkeitsentfaltung und ihren sozialen Kompetenzen gefördert. Hier ist jeder willkommen und hat die Möglichkeit Freundschaften, davon einige fürs Leben, zu knüpfen.
Vorwiegend in einer Gemeinschaft ist die Lernmotivation am größten und Spaß eine wichtige Lernzutat. Erste-Hilfe-Grundlagen werden daher spielend erklärt und erprobt.
Die Mitglieder empfinden ihre Tätigkeit nicht als Arbeit im klassischen Sinne,
sondern stehen mit Leidenschaft hinter ihren Aufgaben. Bis in die 70er Jahre unterstützten sie verstärkt die Bereitschaften und Ortsvereine bei ihren Aktionen. Nach und nach rückte die Beschäftigung mit jugendrelevanten Themen, wie zum Beispiel Teamarbeit und Freizeitgestaltung, in den Fokus. Es geht viel um das Miteinander. Den Mitgliedern wird ein breites Spektrum an Aktivitäten geboten. In bundesweiten Wettbewerben treffen sie auf Gleichgesinnte und können ihr Wissen über das DRK sowie ihre künstlerischen und sportlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Auf Grund der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung werden Auslandsreisen ermöglicht. Jedes Jahr findet Ende Juni in Solferino, der norditalienischen Geburtsstätte der Rot Kreuz Idee, die Fiaccolata statt. Ein Fackellauf, an dem tausende von Rotkreuzlern aus der ganzen Welt teilnehmen. Die Fackel von Solferino steht für eine starke Verbindung zwischen Menschen. Sie ist ein Licht der Hoffnung und ein wichtiges Symbol für Menschlichkeit.
Ebenfalls besonders beliebt ist der Wochenendausflug nach Einbeck in den Südharz. Dort steht das Haus des Jugendrotkreuzes Niedersachsen. Hier können Jugendliche ab 16 Jahren die sogenannte Juleica Card erwerben und sich zur Gruppenleiterin und zum Gruppenleiter ausbilden lassen. Mit dem erfolgreichen Abschluss in der Tasche erhalten sie die Berechtigung Ferienfreizeiten im Landkreis zu betreuen sowie in Jugendzentren und unterschiedlichen Vereinen, Verbänden und Organisationen die Gruppenleitung zu übernehmen.
Ähnlich wie in anderen Kinder- und Jugendeinrichtungen sollen die Nachwuchskräfte mittels Partizipation auf das Erwachsenenalter vorbereitet und stark gemacht werden. Es ist der Wunsch und ebenso das Ziel, die Generation der Zukunft für die verschiedenen Bereiche zu begeistern.