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Suchdienst und Familien­zusammenführung

Die Arbeit des DRK-Suchdienstes begann mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Frühjahr 1945.

Der Suchdienst hatte im August 1945 seine Arbeit in Stade aufgenommen. In den Jahren 1946 und 1947 wurden insgesamt 4.788 Suchanträge von Zivilpersonen aufgenommen und bearbeitet. 1948 und 1949 waren es 280 Anträge. 

In diesen Jahren waren über 1.000 Erfolgsmeldungen zu verzeichnen.

Vom 1. April 1948 bis zum 1. April 1949 wurden in der Stader Kreisnachforschungsstelle mehr als 1.200 Heimkehrer-Befragungen durchgeführt. Im Tätigkeitsbericht des Jahres 1951 wird berichtet, dass die neu eingeführten Fotolisten das Verfahren der Altheimkehrer-Befragungen wesentlich vereinfachen, da nun für jeden Heimkehrer eine besondere Liste zur Verfügung steht, die er gründlich auswerten kann. 

Das im November 1946 eröffnete Übernachtungsheim Kehdinger Mühren 11 in Stade gewährte bis zu seiner Schließung Ende September 1950 mehreren Tausend Menschen ein Dach über dem Kopf und dank des integrierten Wirtschaftsbetriebes drei Mahlzeiten pro Tag. Im Tätigkeitsbericht des DRK-Kreisverbandes ist vermerkt, dass allein im Zeitraum 1. April 1948 bis 31. März 1949 eine Gesamtbelegungszahl von 12.920 Übernachtenden zu verzeichnen war.  

Heimkehrer, Flüchtlinge und Bedürftige wurden mit Kleidung, Schuhen, Babyausstattungen, Tabak und Lebensmitteln – hier werden Eier aus den vom DRK durchgeführten Sammlungen besonders erwähnt – versorgt. 

Und heute?

Der DRK-Suchdienst unterstützt Menschen, die durch bewaffnete Konflikte, Katastrophen, Flucht, Vertreibung oder Migration von ihren Familienangehörigen getrennt sind. Auch mit Hilfe des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) sowie der Suchdienste anderer Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften kann dabei geholfen werden, nach Angehörigen zu suchen. 

Im Jahr 2021 hat allein das DRK rund 1.730 Anfragen in der Internationalen Suche bearbeitet. Hauptherkunftsländer sind weiterhin Afghanistan, Syrien, Somalia und Irak. In diesem Jahr ist die Ukraine hinzugekommen.

Das Rote Kreuz hilft auch, Gewissheit zu schaffen, wenn die gesuchte Person vermutlich verstorben ist, etwa bei Kriegsvermissten oder Kriegsgefangenen. 

1966 ist das DRK von der Bundesregierung mit der Planung, Vorbereitung und
Wahrnehmung eines solchen Amtlichen Ausku­nftsbüros (AAB) in der Bundesrepublik Deutschland betraut worden. Innerhalb des Verbandes nimmt diese Aufgabe der DRK-Suchdienst wahr. Seinerzeit hatte dieser bereits umfassende Erfahrungen bei der Suche und Schicksalsklärung von Vermissten des Zweiten Weltkriegs, z.B. Wehrmachtssoldaten und Zivilpersonen, gesammelt. 

Personenauskunftsstellen 

Auf der Ebene der DRK-Kreisverbände sind die ehrenamtlich tätigen DRK-Kreisauskunftsbüros (KAB) in der Struktur des AAB für die Aufgabenwahrnehmung zuständig.

Sie werden auch bei Katastrophen und größeren Schadenslagen in Deutschland als sogenannte Personenauskunftsstellen für Angehörige aktiv, nehmen Informationen zu Verletzten sowie vermissten Personen auf und erteilen Auskünfte an besorgte Angehörige.