Auf alle Notsituationen vorbereitet

Spezialisten für kleine und große Notfälle

Bei einer Übung des Katastrophenschutzes werden Notsituationen realistisch
nachgestellt. Foto: ICHundERmedia

Ob bei einer Massen­karambolage, einer Überschwemmung oder einem Schwächeanfall auf einem Rockkonzert – Menschen in Not können sich auf die Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes verlassen.

Die Bereitschaften sind auf alle Arten von Notfällen, Katastrophen und Einsätzen vorbereitet. Sie stellen den Sanitätsdienst bei Groß- und Kleinveranstaltungen, versorgen Verletzte nach einem Verkehrsunfall und sorgen für die psychologische Betreuung von Betroffenen. Werden Menschen evakuiert, müssen untergebracht und versorgt werden, zum Beispiel durch Großfeuer oder Bombenentschärfung, sind die Helferinnen und Helfer zur Stelle.

Die Ehrenamtlichen erhalten zunächst eine vielfältige Einsatzkräftegrund- und Fachdienstausbildung, zum Beispiel zum Betreuungshelfer oder Sanitäter. Daraufhin können weiterführende Lehrgänge zur Spezialisierung in den einzelnen Fachbereichen absolviert werden.

  • Hilfe bei Unglücksfällen und Notständen aller Art 
  • Betreuung von pflegebedürftigen Personen
  • Katastrophenschutz und Katastrophenhilfe
  • Vorbeugender Sanitäts- und Betreuungsdienst bei Veranstaltungen
  • Ausbildung der Bevölkerung in „Erster Hilfe“
  • Rettungsdienst und Krankentransporte
  • Unterstützung des Blutspendedienstes
  • Internationale Hilfs­aktionen
  • Suchdienst, Tätigkeit des amtlichen Auskunftsbüros bzw. der Personenauskunftsstelle

Um den hohen Qualitätsstandard sicherzustellen, üben und vertiefen sie die gelernten Kenntnisse einmal wöchentlich auf ihren Dienstabenden sowie auf den Zugdiensten des Einsatzzuges. Von Evakuierungen eines kompletten Dorfes über die Versorgung von Verletzten bis hin zur Angehörigensuche – die Szenarien der fiktiven Rettungsaktionen sind vielfältig. Während der Übungen erhalten die Aktiven die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen und zu schauen, in welchen Bereichen Entwicklungsbedarf besteht. 

Aber natürlich kommen auch der Spaß und die Gemeinschaft nicht zu kurz. So werden regelmäßig Ausflüge und Treffen organisiert, um die Gemeinschaft zu stärken und außerhalb des Dienst- und Einsatzgeschehens Zeit miteinander zu verbringen.

Schritt für Schritt – Wie alles begann 

Katastrophen machen vor nichts und niemandem Halt. Wenn sie kommen, geht es ums Überleben. Die Geschichte des Kreisverbandes wird begleitet von schweren Unwettern, verheerenden Schneefluten und Hochwassern, die ausschlaggebend für die Neuorganisation des Katastrophenschutzes waren. 

Nach der großen Sturmflut 1962 begann der Kreisverband Stade damit, die Bereitschaften neu zu organisieren. In den 70er Jahren entstanden Bereitschaftsgruppen an verschiedenen Standorten. In den 80er Jahren wurden diese überörtlich in Einsatzeinheiten mit verschiedenen Fachdiensten organisiert. Im Landkreis Stade gab es zwei Sanitätszüge, einen Betreuungszug und eine Führungsgruppe. In den 90er Jahren kam ein technischer Dienst hinzu. Diese Einheiten wurden aus eigenen Mitteln finanziert. Vom Landkreis Stade gab es ­Finanzierungshilfen.

Neuorganisation des Katastrophenschutzes auf Landesebene

Der Katastrophenschutz ist in Deutschland Aufgabe der Bundesländer. Als „weiße“ Hilfsorganisation nimmt das Deutsche Rote Kreuz Aufgaben, wie den Sanitäts- und Betreuungsdienst im Auftrag der unteren Katastrophenschutzbehörden (Landkreis Stade) wahr. Hierfür gibt es die Einsatzzüge „Sanität und Betreuung“, in denen die Kräfte der Organisationen gebündelt sind. Per Erlass hat das Land Niedersachsen am 10. März 2017 die Aufstellung dieser Einsatzzüge für den Bereich des Landes Niedersachsen neu geregelt. Der Kreisverband, der einen kompletten Einsatzzug plus Ergänzungseinheiten betreibt, hat das Konzept bereits zum 1. Januar 2018 umgesetzt.

Aufbau und Aufgaben im Überblick

Im Kreisverband sind die Bereitschaften den Ortsvereinen Stade, Buxtehude, Oldendorf, Drochtersen, Bützfleth und Ahlerstedt angegliedert. Sie wirken im Zivil- und Katastrophenschutz, dem erweiterten Rettungsdienst, dem Sanitätsdienst und dem Verpflegungsdienst mit. Außerdem unterstützen sie Aktivitäten des eigenen Ortsvereins sowie andere Einheiten. 

Mittels multifunktionaler Einsatzeinheiten wird Hilfe in verschiedenen Fachdiensten geleistet. 

Während der Sanitätsdienst im Schadengebiet für die Erste Hilfe und ärztliche Versorgung verantwortlich ist, kümmern sich die B­etreuungshelferinnen und Helfer um die Verpflegung und die soziale Betreuung. Des Weiteren wirken sie bei der Unterbringung sowie der Bereitstellung von Notunterkünften und Mahlzeiten mit.

Die Technik- und Logistik-Gruppe wird als eine Art „Katastrophen-Hausmeister“ verstanden. Diese beschafft für die Einsätze erforderliche Mittel, wie Wasser, Strom, Gas und Beleuchtung. Ebenso ist sie für die Entsorgung von Abwasser und Müll sowie die Einhaltung der Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und kleine Reparaturarbeiten zuständig. 

Dem Kreisauskunftsbüro obliegen Aufgaben, wie die Dokumentation von Helfereinsätzen und Hilfeleistungen. Das mehrköpfige Team steht außerdem Angehörigen hinsichtlich der Personenauskunft über Betroffene zur Verfügung. 

Wie der Name bereits verrät, beschäftigt sich die Führungs- und Leitungsgruppe mit der Führung von Gruppen. Insbesondere bei plötzlich auftretenden Ereignissen ist es wichtig, schnell zu reagieren. Daher bedürfen die verschiedenen Einsatzzüge koordinierter Abläufe und einer guten Einsatzplanung. 

Die ELW-Gruppe setzt sich in der Regel aus einem Fahrer, einem Funker, einem Gruppenführer und einem Zugführer zusammen. Sie unterstützen den Einsatzstab und sorgen für die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften und der Leitstelle. Hierfür ist der Einsatzleitwagen mit modernsten Funkgeräten ausgestattet. 

Die Dokumentation des Einsatzgeschehens sowie die Einsatzvorbereitung fallen ebenfalls in den Tätigkeitsbereich.