Gestaltung und Verwaltung

Lebenskünstler Dirk Hatten­dorff und zwei seiner vielen Werke. Foto: Loock

Was macht eigentlich Dirk Hattendorff?

Erst in seiner zweiten Lebenshälfte hat es Dirk Hattendorff nach Stade verschlagen. Mit 50 Jahren ist der studierte Jurist mit seiner Familie in die Hansestadt gezogen, um sich hier um die Verwaltung zu kümmern. Seitdem ist er geblieben und hat die Stadt in so mancher Hinsicht geprägt.

Zukunftsorientierte Amtsausübung

Der inzwischen 77-Jährige ist vielen als Stadtdirektor von Stade in Erinnerung geblieben. Von 1995 bis 2006 hatte er dieses Amt inne, das er stets mit großem Engagement und auf die Zukunft ausgerichteten Plänen ausgefüllt hat. „Ich habe Freude am Gestalten von Lebensumständen“ erklärt er seine Berufung, die er in dieser Position ausüben konnte. „Der Rat hat mir vertraut und mich unterstützt, Neues zu finanzieren und umzusetzen.“ Für die Unterstützung und die Freiheiten in der Umsetzung seiner Ideen sei er bis heute dankbar. 

Zu den prägendsten Projekten, die er seinerzeit mit auf den Weg gebracht hat, zählen der Aufbau des CFK-Technologiezentrums sowie die Ansiedlung der Privaten Fachhochschule Göttingen in Stade – wichtige Schritte zur nachhaltigen Entwicklung der Industrialisierung und zu wirtschaftlichem Erfolg der Region. Zu Recht gibt Hattendorff zu, dass es ihn stolz mache, dies für Stade erreicht zu haben.

Netzwerke sinnvoll nutzen

Auch nach seiner Pensionierung setzt sich Hattendorff weiter für die Zukunft von Stade ein. Als langjähriges Mitglied im Lions Club betreut er seitdem Bildungsprojekte, wie „Klasse 2000“ und ist noch heute bei der Kindertagesstätte Wiepenkathen und dem Bildungshaus Hahle Pate für das Schwimmprogramm, das seit sieben Jahren dafür sorgt, dass Kindern ermöglicht wird, das Seepferdchen oder sogar Jugendschwimmabzeichen zu erlangen. 

Als besonders anspruchsvoll wertet Dirk Hattendorff darüber hinaus sein zehnjähriges Ehrenamt bis 2019 als Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Krebsberatung Stade“.

Seine Erfahrung und Kenntnisse der Verwaltung kann er somit noch immer für seine Herzensprojekte zum Einsatz bringen. „Es macht einfach Spaß, solch erfreulichen Projekten mit Ideen und bei der Finanzierung zu helfen“, erklärt Hattendorff. 

Wahlheimat Stade

Seit fast dreißig Jahren hat Dirk Hattendorff auf diese Weise seine Spuren im Stader Land hinterlassen und kann sich einen Ortswechsel auch nicht mehr vorstellen. Die norddeutsche Landschaft, das mittelalterliche Stadtbild, das ein wenig an seine Geburtsstadt Goslar erinnert, sowie die Elbe sind für ihn zur Heimat geworden. „Ich liebe es, mit meiner Frau ruhige Spaziergänge auf dem Deich zu unternehmen, besonders bei Abbenfleth Richtung Drochtersen, wo es etwas ruhiger ist“, verrät er seinen Lieblingsort.

Das Wasser hat es ihm bereits in seiner Studienzeit in Hamburg angetan, als er den Alster-Segelschein gemacht hat. Seit 2007 ist er stolzer Besitzer des Sportbootführerscheins Binnen und See. Bis heute gehört er auch dem Seglerverein Stade an, bei dem er, soweit es möglich ist, jedes Jahr die Matjesfahrt nach Glückstadt mitmacht und auch beim jährlichen Grünkohlessen dabei ist. 

Kreative Ader

Dass er einen Blick für die Schönheit der Natur hat und ruhige Landschaften genießen kann, zeigt sich auch in seinem größten Hobby.

„Als ich 2006 aus dem Amt ausschied, bekam ich zum Abschied einen Malkurs bei Dirk Behrens geschenkt. Seitdem habe ich mein Jugendhobby, die Ölmalerei, wieder aufgenommen.“

Sogar Ausstellungen gab es schon. Die erste war 2011 im Rathaus mit dem Titel „Was aus dem Abschiedsgeschenk wurde“ als Dankeschön an den Rat.

Expressionistisch inspirierte Landschaftsbilder sind seine Hauptwerke. Als Vorlage dienen ihm eigene Urlaubsfotos oder die seiner Töchter. „Ich habe auch schon Landschaften aus dem Himalaya oder von Anden-Touren ­meiner Tochter gemalt und ihr geschenkt. Ihre Wohnung ist nun voller Gemälde ihrer Trekking- und Bergsteigertouren.“

Familienglück

Seine Familie ist Dirk Hattendorff eben sehr wichtig. Sowohl seine Frau, mit der er dieses Jahr Goldene Hochzeit feiert, als auch seine Töchter in Frankfurt und Berlin erfüllen ihn mit Freude, genauso wie der jüngste Nachwuchs, sein Enkel, der dieses Jahr eingeschult wird. Am Leben seiner Familie teilzuhaben, empfindet der Familienmensch Dirk Hattendorff darum als seine größte Freude.