Berufsbildungsbereich eröffnet

Udo Bornhake: Der erste Teilnehmer des Berufsbildungsbereiches in Buxtehude. Fotos: Loock

Berufliche Bildung jetzt auch in den Este-Werkstätten

Die Schwinge-Werkstätten sind als Arbeitgeber für Menschen mit Behinderungen bekannt und etabliert. Doch dass es seit 2018 die Zweigstelle „Este-Werkstätten“ in Buxtehude mit inzwischen 30 Beschäftigten und fünf Gruppenleitern gibt, hat sich noch nicht überall herumgesprochen. 

Dort wird ab diesem Jahr nun auch ein eigener Berufsbildungsbereich, kurz BBB, aufgebaut – sehr zur Freude des ersten Teilnehmers, Udo Bornhake. Der 56-Jährige, der aufgrund von psychosozialen Gründen seinen Beruf als LKW-Fahrer nach über 20 Jahren aufgegeben hat, wird hier im Bereich der Lagerlogistik unterwiesen. Neben der Annahme und Lagerung von Gütern geht es auch um fachgerechte Verpackung, Kommissionierung und Transport der Waren.

„Ich bin begeistert, was man hier alles lernen kann“, erzählt er. Besonders die Weiterbildung am Computer mache ihm Spaß, aber auch der Umgang mit den Menschen in den verschiedenen Arbeitsbereichen. 

Markus Zimmermann (l.) ist stolz auf seinen ersten Auszubildenden Udo Bornhake (o.)

Für jeden was dabei

Mit Patrick Lünstedt hat er einen verständigen Gruppenleiter, der ihn betreut und gemeinsam mit dem Zweigstellenleiter Markus Zimmermann den Berufsbildungsbereich in Buxtehude weiter aufbaut. Geplant ist, in diesem Jahr die Ausbildung von bis zu sechs Teilnehmern zu beginnen. Die möglichen Tätigkeitsfelder sind dabei neben Lager und Logistik auch ein Küchen- und Servicebereich, Holzarbeiten, Gartenpflege und vieles mehr. 

„Es sind vielseitige, ruhige Arbeitsplätze, die sowohl für Beschäftigte mit hohem Betreuungsaufwand als auch für komplexe Arbeiten geeignet sind“, so Dörte Wozniak, Fachbereichsleiterin des Berufsbildungsbereichs in Stade. Sie steht mit ihren erfahrenen Kollegen dem Team in Buxtehude bei Bedarf zur Seite. 

Kooperation mit Stade

„Hier in Buxtehude sind wir ja eine Zweigstelle und gehören zu den Schwinge-Werkstätten in Stade dazu“, betont Markus Zimmermann. „Da ist es selbstverständlich, dass wir ein gemeinsames Bildungskonzept verfolgen und uns untereinander austauschen.“ 

Darum können sich die Beschäftigten auch selbst aussuchen, ob sie ggf. von Stade nach Buxtehude oder umgekehrt wechseln wollen. „In Buxtehude ist alles etwas kleiner, da fühlen sich einige wohler“, berichtet Dörte Wozniak. „Außerdem war aufgrund der Wohnsituation immer mehr der Wunsch aufgekommen, in Buxtehude zu arbeiten und weitergebildet zu werden.“

Neue Chancen

Nach und nach wird so der Standort in Buxtehude wachsen. Geplant ist, dass in den Este-Werkstätten bald bis zu 60 Beschäftigte arbeiten werden. Das Ziel ist dabei, den Beschäftigten je nach ihrer Eignung und Motivation zu ermöglichen, sich gegebenenfalls auch für den allgemeinen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Doch viele Beschäftigte entscheiden sich bewusst dafür, langfristig in der geschützten Atmosphäre der Werkstätten zu arbeiten, in der jeder geschätzt wird und ein soziales Miteinander herrscht. Udo Bornhake ist jedenfalls froh, diese Möglichkeit gefunden zu haben. 

„Ich erhalte so wieder eine Perspektive für den Rest meines Arbeitslebens“, 

erklärt er zufrieden.