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Enttäuschung, Hohn und Unverständnis: So lauten die Reaktionen auf das neue niedersächsische Kita-Gesetz.
Während die Anforderungen an die Betreuung und an die Fachkräfte immer weiter steigen, würden die Bedingungen dafür nicht entsprechend geschaffen, findet etwa Kita-Leitung Claudia Breuer vom DRK-Kindergarten „Kinnerhuus Düdenbüttel“: „Wir bräuchten zum Beispiel eine dritte Kraft in den Elementargruppen.“
Nicht realitätsnah
Claudia Breuer und ihre Kollegin Svende Thomßen von der DRK-Kita „Königskinder“ in Königreich sind sich einig: Das Gesetz wurde an der Praxis vorbei ausgearbeitet und beschlossen „Das Schlimme ist, dass die Kinder darunter leiden“, bedauert Svende Thomßen, die große Hoffnungen an das Kita-Gesetz hatte: „Die wurden leider nicht erfüllt. Der Unmut bei allen ist daher enorm.“
Wünsche bleiben offen
Kleinere Gruppen – auch im Elementarbereich, mehr Vorbereitungsstunden für die pädagogische Arbeit und mehr Zeit für die Verwaltungsaufgaben sowie mehr Wertschätzung wünschen sich die Fachkräfte.
An diesen fehlt es wiederum, weiß Inge Kratzenberg von der Kita-Fachberatung des DRK-Kreisverbandes Stade, der Träger für 23 Kindergärten ist: „Es muss viel mehr ausgebildet werden. Zahlreiche Planstellen können wir schon jetzt nicht adäquat besetzen.“ Die Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher sollte deshalb vergütet werden.
„So steigt die Motivation, diesen tollen Beruf zu ergreifen“, ergänzt Svende Thomßen. Allerdings müssten die Rahmenbedingungen danach ebenso stimmen, was leider nicht der Fall sei.
„Die derzeitige Situation ist keine gute Werbung für uns“,
Claudia Breuer
„Dabei sind wir alle mit Herzblut dabei und stemmen gemeinsam die Herausforderungen, weil wir unseren Beruf lieben.“ (nd)