Etwas unangenehm, aber wichtig: Christin Bockelmann von der Bereitschaft Ahlerstedt nimmt beim Vorstandsvorsitzenden des DRK-Kreisverbandes Stade, Uwe Lütjen, einen Abstrich. Nach dem negativen Testergebnis ging es weiter zur Blutspende. Foto Dede
Schnelltests und Kleiderservice, Fahrten zum Stader Impfzentrum und mobile Testteams: Der DRK-Kreisverband Stade ist auf vielfältige Weise im Kampf gegen die Coronapandemie aktiv. Hauptamtliche und ehrenamtliche Rotkreuzler engagieren sich für die Bürger im Landkreis, um die Gesundheit aller zu schützen und Bedürftige zu unterstützen.
Mehr als 5.000 Schnelltests
So viele werden in den zahlreichen Einrichtungen des DRK-Kreisverbandes Stade pro Woche gemacht. Nach 15 Minuten gibt es die Gewissheit. Negativ kann auch positiv sein – in Zeiten des Coronavirus.
Wie so ein sogenannter Antigen-Schnelltest richtig durchgeführt wird, weiß Beke Cordes, Fachbereichsleitung für die ambulante Pflege beim DRK-Kreisverband Stade. Sie hat nicht nur die Fachkräfte der Sozialstationen und der Schwinge Werkstätten entsprechend geschult, sondern die Erzieher der 23 DRK-Kitas im Landkreis Stade ebenfalls. Letztere können sich über eine einfachere Anwendung freuen.

Testen in Kitas
„Der Abstrich muss bei den neuen Schnelltest nur 2,5 cm tief in der Nase genommen werden. Daher ist das auch für Menschen möglich, die nicht medizinisch ausgebildet sind“, so Beke Cordes, die mit Kolleginnen außerdem ein Testkonzept für die Kitas konzipiert hat. Eine Voraussetzung, damit sich Erzieher regelmäßig testen lassen können.
Dieses Konzept hat das DRK auch anderen Kindergärten im Landkreis Stade unabhängig vom Träger zur Verfügung gestellt. Zahlreiche Kitas profitieren nun davon.
Ihr Fachwissen bei der praktischen Durchführung gibt Beke Cordes ebenfalls weiter. Sie hat neben den DRK-Erziehern Mitarbeiter von anderen Trägern geschult: „Ich habe zum Beispiel den Fachkräften der Samtgemeinden Fredenbeck und Nordkehdingen sowie der Gemeinde Drochtersen gezeigt, wie man den Schnelltest korrekt macht.“
Nach den Schulungen steht Beke Cordes den Kitas weiterhin mit Rat zur Seite:
„Es kommen immer mal wieder Fragen auf, die ich gerne beantworte.“
Testen in Seniorenheimen
Schnelltests gehören in den fünf Seniorenheimen und den Sozialstationen schon seit Wochen zum Arbeitsalltag. Täglich machen die Mitarbeiter Abstriche – und zwar alle: Auch das Küchenpersonal, die Hausmeister und etwa die Reinigungskräfte. Externe Handwerker, Physiotherapeuten oder beispielsweise Hausärzte müssen sich ebenfalls testen lassen oder einen negativen Test vorweisen. Angehörige und andere Besucher der Bewohner müssen ebenso einen Rachen- oder Nasenabstrich machen, bevor sie die Seniorenheime betreten dürfen.
Wer führt die Tests durch?
Damit in den Seniorenheimen nicht die Pflegefachkräfte dafür eingebunden werden müssen, übernehmen Ehrenamtliche der Bereitschaften viele Schichten in den Teststationen. Hier spiegelt sich einmal mehr die Stärke des breit aufgestellten DRK-Kreisverbandes wider – in der Krise unterstützen sich alle unabhängig von den Einrichtungen und Vereinen.
Schnelltest-erprobt
Ulrich Neumann von der Bereitschaft und Erste-Hilfe-Ausbilder hat schon tausende Male Abstriche genommen. Mindestens fünf Tage pro Woche ist er im Stader Seniorenheim im Einsatz: „Wir nehmen zu zweit die Abstriche, eine Kollegin übernimmt die Dokumentation.“ In den sechs Stunden pro Schicht führen sie bis zu 160 Tests durch. Da muss das Stäbchen sitzen, die Desinfektion nach jedem Einsatz gründlich, aber zügig sein sowie die Koordination stimmen, um den Überblick zu behalten.
„Papierkram“ nicht zu unterschätzen
Die Dokumentation ist ein riesiger Aufwand: Unzählige Listen werden in den Einrichtungen geführt – schließlich muss jeder der 5.000 Tests pro Woche genau aufgeführt werden.
Kostenlose Impffahrt
Damit dieser Aufwand irgendwann ein Ende hat, müssen sich in den nächsten Wochen und Monaten ausreichend Menschen impfen lassen. Für die Kehdinger bietet da das Sozio-Med-Mobil einen ganz besonderen Service. Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, werden kostenlos zum Stader Impfzentrum gefahren.

Bekannt ist das Sozio-Med-Mobil für seine Fahrten von Kehdingen nach Stade und Hemmoor zu Arztpraxen und anderen Gesundheitseinrichtungen. Im Februar erweiterte das DRK das Angebot.
Die Anmeldung für die Tour zum Impfzentrum erfolgt wie gehabt: Die Fahrgäste müssen mindestens eine Woche vorher das Sozio-Med-Mobil online buchen, erklärt Projektleiter Detlef Stülten:
„Am besten bucht man gleich für beide Impftermine seine Fahrten.“
Die Fahrer holen die Fahrgäste Zuhause ab, bringen sie direkt bis zum Impfzentrum in Stade-Ottenbeck und später wieder zurück nach Hause. Dank der Rampe können auch Personen im Rollstuhl oder mit Rollator befördert werden.