Eltern sind dankbar für die Notgruppen

Dankbar für die Notbetreuung sind Nicole Winter und ihre Tochter Isabel gleichermaßen. Die Eltern können nicht im Homeoffice arbeiten und die Sechsjährige freut sich wiederum, ihre Freunde zu sehen. Foto Dede

„Ohne die Notbetreuung hätten wir ein großes Problem“, sagt Nicole Winter. Ihre Tochter Isabel besucht seit Januar eine von vier Notgruppen der Stader DRK-Kita Hahle: „Wir sind dankbar für dieses Angebot. Mein Mann und ich sind beide berufstätig, Homeoffice ist aber nicht möglich.“ Die Betreuung sei anders kaum zu organisieren. Die Kita habe Verständnis für die Situation und unterstütze, wo sie könne. 

Vor dieser Herausforderung stehen derzeit viele Familien, weiß Inge Kratzenberg, Bereichsleitung der Kindestageseinrichtungen des DRK-Kreisverbandes Stade: „Es gibt aber auch Eltern, die einfach nicht mehr können.“ Homeschooling und die Betreuung von mehreren Kindern gleichzeitig – eventuell noch in beengten Wohnverhältnissen – zerren an den Nerven der Eltern. 

Darüber sind sich die Fachkräfte der 23 DRK-Kitas sehr bewusst. „Manche Kinder sind daher bei uns besser aufgehoben als ausschließlich zuhause. Sie kommen dann in die Kita“, so Inge Kratzenberg. In vielen Kindergärten sind die Notgruppen gut gefüllt, aber nicht in allen. Ein Trend ist dennoch erkennbar: Je länger der Lockdown andauert, desto mehr Anfragen kommen. So ist die Zahl der Notanträge zuletzt deutlich gestiegen. Das kann Nicole Winter gut nachvollziehen.

Der Spagat zwischen Job und Kindern fordere viel ab.

Die Staderin freut sich nicht nur, dass sie arbeiten kann und ihre Tochter betreut wird, sondern auch über die sozialen Kontakte. „Wir haben im ersten Lockdown im Frühjahr die Notbetreuung nicht in Anspruch genommen und gemerkt, das macht was mit den Kindern.“ Die Freunde und Förderung fehlten: „Das ist jetzt besonders wichtig, weil Isabel im Sommer in die Schule kommt.“

Die Hahler Kita weiß ebenso, wie bedeutend das letzte Kita-Jahr ist, so die Leitung Christa Ahlers: „Daher kommen alle künftigen Schulanfänger wenigstens von 8 bis 12 Uhr zu uns.“ Es geht eben nicht nur darum, dass Eltern ihren Job machen können, sondern auch um das Wohl der Kinder. (nd)