„Alle Kollegen leisten großartige Arbeit!“

Seit mehr als einem Jahr beeinflusst die Coronapandemie erheblich den Arbeitsalltag der rund 1.700 Mitarbeiter des DRK-Kreisverbandes Stade. 

In allen Einrichtungen gelten strenge Hygienemaßnahmen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern – eine äußerst belastende Situation, weiß der Vorstandsvorsitzende Uwe Lütjen. Daher spricht er im Interview mit Nina Dede allen Kollegen seine Anerkennung aus. 

Herr Lütjen, wie ist die Lage in den verschiedenen Einrichtungen des DRK-Kreisverbandes Stade?

Wir sind froh, dass wir bisher nur wenige Coronafälle in unseren Einrichtungen zu verzeichnen hatten. Das ist auch ein Verdienst unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie halten sich vorbildlich an die strengen Hygienevorschriften und schränken ihre Kontakte im Privatleben zusätzlich ein. 

Warum ist diese Pandemie für den DRK-Kreisverband so herausfordernd? 

Weil all unsere Einrichtungen in einem besonderem Maße gefordert sind. Alle arbeiten mit Menschen zusammen, die auf uns zählen oder uns anvertraut wurden. In den Altenheimen, Sozialstationen und Wohngruppen pflegen und betreuen wir Senioren und Kranke, für die eine Corona-Infektion verheerend sein könnte. Sie gehören ebenso zu der sogenannten vulnerablen Gruppe wie unsere Beschäftigten mit Handicap in den Schwinge und Este Werkstätten. Viele von ihnen leben in unseren Wohneinrichtungen. Der Rettungsdienst ist ebenso gefordert wie unsere Fachkräfte in den 23 DRK-Kitas. Sie sehen, alle Bereiche sind betroffen – auch wenn ich nicht alle hier aufzählen kann. 

Sie sagen das voller Anerkennung!

Auf jeden Fall: Ich möchte allen Mitarbeitern meine größte Anerkennung aussprechen! Das gesamte Präsidium und der Vorstand sind sich der enormen Anstrengungen und Belastungen sowie des Einsatzes bewusst, den alle Rotkreuzler seit Monaten leisten. Die Hygienemaßnahmen – seien es die FFP2-Masken, die Schnelltests oder etwa die zusätzliche Dokumentation – belasten die ohnehin physisch wie psychisch anstrengende Arbeit zusätzlich. Daher danke ich allen für ihren großartigen Einsatz!

Und eben diesen Einsatz leisten alle trotz einer möglichen Ansteckung. Wie ist in dieser Hinsicht die Stimmung?

Zum einen haben die Kollegen Angst, das Coronavirus unbewusst in ihre Einrichtung zu tragen und andere anzustecken. Dieser Gedanke schwebt wie ein Damoklesschwert immer mit, was sehr belastend ist. Zum anderen haben die Mitarbeiter Angst, selbst zu erkranken und / oder die eigene Familie zu gefährden, was ich ebenfalls vollkommen nachvollziehen kann. Insbesondere unsere Fachkräfte in den Kitas können die Abstandsregeln zu den Kindern nicht einhalten und sich auch nicht mit einer medizinischen Maske schützen. Ich kann es daher nur wiederholen: Ich bin stolz auf unsere Rotkreuzler!