„Sicherheit geht vor Bequemlichkeit“

Die kontaktlose Temperaturmessung gehört nun zur Anmeldung bei der Blutspende dazu. Foto Dede

Blutspenden werden auch während der Coronapandemie dringend benötigt, denn der Bedarf der Blutkonserven ist vielfältig, erklärt Claudia Fröhling, Ehrenamtskoordinatorin beim DRK-Kreisverband Stade: 

„Mit 19 Prozent ist die Krebstherapie das größte Einsatzgebiet.“ 

Die Ortsvereine unternehmen indes einiges, damit die Spende für die Freiwilligen angenehm und sicher verlaufe. Doch Hygienevorgaben und Gebote erschweren die Situation, vor allem räumlich seien manche Spendetermine schwer durchzuführen. „Leider müssen die Spender auch mal draußen warten, um die Abstandsregeln einhalten zu können“, so Claudia Fröhling. 

Sicherheit geht vor Bequemlichkeit, betont Manfred Iburg vom Blutspendedienst NSTOB: „Wir bitten daher um Verständnis.“

Interne Umstrukturierung für den Schutz des Teams

Als eine große Herausforderung stellt sich derzeit für die Ortsvereine die Organisation von Helfern bei den Blutspendeterminen heraus. Viele oftmals ältere Ehrenamtliche gehören zur Risikogruppe. Frau Fröhling und ihr Team stehen bei Fragen zur Helfergewinnung den Ortsvereinen beratend zur Verfügung. Um sich ein Bild vom Ablauf eines Blutspendetermins zu machen, haben hauptamtliche Mitarbeiter den Ortsverein Bützfleth mit der Vorsitzenden Gunda Bunge auch ausnahmsweise praktisch unterstützt.

Blutspenden retten Leben, das weiß auch Moritz Hafke und kommt daher zum Aderlass beim DRK-Orts­verein Bützfleth. Foto Dede

Neu ist die Verpflegung: 

Die beliebten, reichhaltigen Buffets können derzeit nicht angeboten werden. Daher stellen die Ortsvereine individuell Lunchpakete zusammen. „Die Ehrenamtlichen machen sich viele Gedanken über die Auswahl der Speisen. Aber auch hier steht die Ehrenamtskoordination des Kreisverbandes für gute und gesunde Alternativen beratend zur Seite.“, sagt Claudia Fröhling. 

Manfred Iburg erklärt es drastisch, aber zugleich einleuchtend: „Wir bekämpfen mit den Blutspendeterminen keine Hungersnöte, sondern decken den Bedarf an Blutpräparaten für Kliniken und Arztpraxen ab.“ Das sollten sich alle bewusst machen: „Blutspenden retten Leben.“ Das sei der richtige Ansatz.

Onlinereservierung angedacht

Derzeit testet der NSTOB einen Registrierungsservice. Damit kann man online einen Termin für die Blutspende reservieren, um mögliche Wartezeiten zu minimieren. Doch noch wird das sogenannte Terminreservierungssystem erprobt, wie zum Beispiel beim Ortsverein Stade. „Das wird sich alles weiter einspielen und in zwei Jahren für die Spender dazugehören“, meint Manfred Iburg. Vor allem jüngere Spender würden so ein Angebot nutzen. 

Erstspender-Entwicklung

Insbesondere diese Erstspender werden dringend benötigt, denn noch sei das Spendenaufkommen nicht so hoch wie in den Vorjahren und wie benötigt, so der Fachmann: „Im zweiten Quartal registrierten wir viele Erstspender, im dritten Quartal nahm das leider deutlich ab.“ 

Sinkende Spenderzahlen

Ähnlich verhält es sich bei den Zahlen insgesamt: Kamen zu Beginn der Pandemie noch besonders viele Blutspender, waren es im dritten Quartal vergleichsweise wenig. Doch Patienten und Unfallopfer können ihrem Bedarf weder nach einer Pandemie, noch nach Urlaubs- oder Jahreszeiten richten, wenn die Spender auch mal im Kalten warten müssen. (nd)