Michael Leska sitzt schon lange an seinem Schreibtisch bei den Schwinge Werkstätten. Nach zehn Jahren hat der Stader nun die Leitung für die Werkstatt, die Langzeiteinrichtung und das Wohnheim inne.
Der Sprung ins kalte Wasser ist geglückt: Lennart Müller hat am 1. März die pädagogische Leitung der Schwinge Werkstätten übernommen – zu diesem Zeitpunkt kam auch die Coronapandemie im Landkreis Stade an. Fotos Dede
Vom Zivildienstleistenden zum Werkstattleiter: Diese steile Karriere hat Michael Leska bei den Schwinge Werkstätten hingelegt. Seit März ist er für rund 560 Beschäftigte mit Handicap und 290 Mitarbeiter verantwortlich. Sein Stellvertreter ist seitdem Lennart Müller, der außerdem die pädagogische Leitung inne hat.
Übergang
Michael Leska war selbst der stellvertretende Werkstattleiter, bis sich Ulrich Tipke nach fast 39 Jahren in den Ruhestand verabschiedete und den Chefposten abgab.
Michael Leska leistete 1993 seinen Zivildienst beim DRK-Kreisverband Stade. Dort gefiel es ihm offensichtlich so gut, dass er bereits ein Jahr später die Gruppenleitung im Metallbau bei den Schwinge Werkstätten übernahm und
eine pädagogische Zusatzausbildung absolvierte. Der Feinmechanikermeister wurde schon bald Fachbereichsleiter, im Jahr 2010 dann technischer Leiter und wurde in das Leitungsteam der Werkstatt aufgenommen.
Aufgabenbereiche mit Zukunft
Für die Wohn- und Langzeiteinrichtungen mit circa 115 Mitarbeitern ist er ebenso zuständig. „Diesen Bereich möchten wir noch weiter ausbauen“, sagt der 49-Jährige, der auch die Personalentwicklung, Auftragsakquise und etwa die Arbeitsangebote für die Beschäftigten verantwortet. Denn das Ziel ist es, Arbeitsplätze anzubieten, die dem ersten Arbeitsmarkt ähneln.
„Ich hatte immer das große Glück, dass im richtigen Moment die passende Stelle frei wurde“.
Michael Leska
Das Rote Kreuz hat wiederum das Glück, dass der Stader stets eine gute Besetzung ist.
Ein spannendes Großprojekt
Michael Leska entwickelte das neue Dienstleistungszentrum „macherei“ unweit der Kreisverwaltung maßgeblich mit. „Das war schon das größte Projekt bisher“. Aber auch der „FACHmarkt“ in der Stader Innenstadt und das Café „Vielfalt“ in Stade-Hahle sowie die Este Werkstätten in Buxtehude plante er mit – alles Einrichtungen, die vor wenigen Jahren eröffneten.
Aktuelle Themen
Derzeit treibt Michael Leska vor allem die Coronapandemie um. Der Schutz der Beschäftigten und Mitarbeiter hat selbstverständlich oberste Priorität.
Das Coronavirus erschwerte Lennart Müller den Start in der Führungsriege ganz besonders: „Das war schon sehr kaltes Wasser, vor allem deswegen, weil ich nur wenig Zeit hatte, mich in das bestehende Tätigkeitsfeld praktisch einzuarbeiten.“
Ein alter Hase beim Roten Kreuz
Sein Vorteil: Auch der 35-Jährige ist kein Unbekannter beim Roten Kreuz. Der Sozialpädagoge startete vor neun Jahren zunächst im Sozialen Dienst der Manufaktur. Anschließend übernahm er zusätzlich die Fachbereichsleitung des
Berufsbildungsbereichs.
Neue Projekte hat Lennart Müller trotz Corona bereits im Blick.
Insbesondere die berufliche Bildung und Qualifizierung von Menschen mit Handicap möchte er weiter ausbauen. So haben sich die Schwinge Werkstätten einem bundesweiten Verbund angeschlossen. Durch diese Bildungssystematik stehen neue pädagogische Instrumente zur Verfügung, womit die berufliche und persönliche Entwicklung der Beschäftigten gefördert wird.
Lücken schließen, Verbindung schaffen
Die neue Schulassistenz, die das DRK seit den Sommerferien anbietet, hat
Lennart Müller ebenfalls mit aufgebaut:
„Das ist ein neues, äußerst spannendes Arbeitsfeld, da wir auf diese Weise die Betreuungslücke zwischen unseren Kitas und des Berufsbildungsbereiches der Schwinge Werkstätten schließen.“
Auch in Coronazeiten entwickelt das neue Führungsduo die Schwinge Werkstätten weiter und für 2021 haben die beiden bereits neue Projekte vorbereitet. (nd)