Große Nachfrage: Zweiter Bus befördert Patienten

Im Transportstuhl geht es bequem zurück nach Hause: Gerhard Schütt ist von dem neuen nicht-qualifizierten Krankentransport begeistert. Drei Mal pro Woche bringen ihn DRK-Fahrer wie Helge Beator (links) und Nikolai Müller zur Dialysepraxis. Foto Dede

Die Resonanz ist so gut, dass inzwischen schon zwei Fahrzeuge beim nicht-qualifizierten Krankentransport durch den Landkreis rollen. Erst am 1. September dieses Jahres startete das neue Angebot des DRK-Kreisverbandes Stade, acht Wochen später wurde der zweite Bus in den Dienst gestellt. 

Aktueller Stand

Im Oktober stieg die Nachfrage im Vergleich zum Vormonat um 30 Prozent, sagt der Fahrdienstleiter Nikolai Müller: „Wir sind sehr zufrieden, obwohl die Rahmenbedingungen derzeit schwierig sind.“ Wegen der anhaltenden Coronapandemie und der dazugehörigen Hygieneregeln darf immer nur ein Patient pro Fahrt den nicht-qualifizier­ten Krankentransport nut­zen. Das erschwere die Planung der Touren. Die Vorstellung des neuen Projekts etwa in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen könne ebenfalls nur sehr begrenzt stattfinden. Dabei gibt es noch Informationsbedarf, weiß Nikolai Müller: 

„Jeder kann unseren nicht-qualifizierten Krankentransport nutzen– unabhängig vom DRK.“

Mieter von Betreuten Wohnanlagen und Seniorenheimen anderer Träger werden gerne befördert, auch Entlassungen aus Krankenhäusern übernimmt das fünfköpfige Team.

Zielgruppe

Das neue Angebot richtet sich vor allem an Personen, die zwar mobil eingeschränkt sind, aber keiner medizinischen Versorgung bedürfen, erklärt der Fahrdienstleiter: „Patienten mit Rollator oder Fahrstuhl können wir zum Beispiel befördern.“ Außerdem ver­fügen die Busse jeweils über einen Tragestuhl, mit dem Treppen kein Hindernis mehr sind. Die beiden Fahrer können Patienten so einige Stufen hoch und runter tragen. 

Zwei Busse fahren für den neuen nicht-qualifizierten Krankentransport durch den Landkreis Stade, um mobil eingeschränkte Patienten zu befördern, die keine medizinische Versorgung benötigen. Foto Dede

Wie funktioniert eine Fahrt?

Fahrgäste können den nicht-qualifizierten Krankentransport einmalig und auch immer wieder kehrend montags bis samstags nutzen, wie etwa zur Dialyse oder Physiotherapie. Die DRK-Mitarbeiter holen ihre Fahrgäste direkt von der Haustür ab und begleiten sie bis in die Arztpraxis herein.

Positive Rückmeldung 

Gerhard Schütt ist davon begeistert: „Ich finde den Transport wunderbar.“ Drei
Mal pro Woche wird er in die Dialysepraxis gebracht. Die Fahrer kennt er inzwischen gut – ein kleiner Plausch gehört dazu. 

Kosten

Die Kosten übernehmen in der Regel die Krankenkassen. Ein Arzt verordnet zuvor einen sogenannten Transportschein, das DRK übernimmt dann die Abrechnung. Ohne diesen Transportschein befördert der Patientenfahrdienst seine Kunden aber ebenso. Die Kosten müssen dann selbst getragen werden. 

Ziel und Ausblick

Der nicht-qualifizierte Krankentransport entlastet den Rettungsdienst und die Krankenkassen, die dadurch ihre Kosten senken können. Pro Jahr sollen die beiden Busse mittelfristig rund 3.500 Fahrten zurücklegen. (nd)

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Interesse?

Wer den nicht-qualifizierten Krankentransport nutzen möchte, meldet sich unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/00 375 00, die sieben Tage die Woche rund um die Uhr erreichbar ist. Disponenten koordinieren die Fahrten. Sie verfolgen außerdem in Echtzeit das Fahrzeug und können sich bei eventuellen Verzögerungen bei den Patienten oder in den Arztpraxen melden.