Foto: Dede
Die Coronapandemie bestimmte beim DRK-Kreisverband Stade vieles. Doch auch wenn dieses Virus einiges überschattet, standen die Zeichen wieder auf Wachstum – wie schon in den Jahren zuvor. Und das geht so weiter, denn Stillstand gibt es 2021 nicht beim Roten Kreuz.
„Als erstes möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den verschiedenen Einrichtungen ganz herzlich danken! Alle leisten großartige Arbeit in extrem schwierigen Zeiten“, sagt Uwe Lütjen, Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbandes Stade. Trotz dieser erschwerten Bedingungen brachte das Rote Kreuz einige neue Projekte auf den Weg. Im März eröffnete die „macherei“ der Schwinge Werkstätten unweit der Stader Kreisverwaltung. Kunden können dort im „wäschewerk“ Textilien jeglicher Art zur Reinigung bringen und gleich nebenan bei „allerhand – aus zweiter Hand“ nach getragener, aber gut erhaltender Kleidung stöbern.

Autos werden in der „macherei“ ebenfalls auf Hochglanz poliert. Die professionelle Fahrzeugreinigung gehört genauso wie der „radspeicher“ zum Angebot. Das „radspeicher“-Team wechselt Saisonräder, lagert diese ein und zieht neue Reifen auf. Das Besondere an dem Rund-um-Service der „macherei“: Menschen mit Handicap arbeiten in allen Fachbereichen mit.
Viele der Beschäftigten verabschiedeten sich bereits Ende Februar bei Ulrich Tipke. Der pädagogische Leiter der Schwinge Werkstätten ging nach fast 39 Jahren in den Ruhestand.
Ein Neuanfang stand wiederum bei der Harsefelder DRK-Kita „Feldbusch“ an. Der Kindergarten zog in seinen Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft zur Grundschule, wo die Mädchen und Jungen zuvor betreut wurden. Ende Februar wurde die Kita, die um eine Elementar- und eine Krippengruppe erweitert wurde, offiziell eingeweiht.
Nur zwei Wochen später musste die Kita schon wieder schließen – wie so viele andere Einrichtungen des Kreisverbandes. Der erste Lockdown traf das Rote Kreuz heftig. „Doch die Gesundheit unserer Mitarbeiter und Beschäftigten sowie der ehrenamtlichen Helfer hatte oberste Priorität“, betont Uwe Lütjen. Dank der Flexibilität der Mitarbeiter konnte Kurzarbeit verhindert werden.
Die strengen Besuchsregeln etwa in den Seniorenheimen, im Betreuten Wohnen und den Langzeiteinrichtungen für Menschen mit Handicap waren derweil für alle hart.
„Wir haben nichts leichtfertig entschieden. Einiges lag nicht in unserem Ermessen, sondern waren Vorgaben des Landes“,
Uwe Lütjen
Grund zur Freude war dann der Start des Sozio-Med-Mobils am 1. Juli. Seine Fahrgäste aus Kehdingen werden kostenfrei direkt von Zuhause abgeholt und bis zu ihrem Wunschziel, etwa zum Facharzt, gebracht und später zurück nach Hause gefahren. Dank eines Lifts sind Fahrgäste im Rollstuhl oder mit Rollator willkommen. Dienstags und mittwochs geht es nach Stade, donnerstags nach Hemmoor, so der Projektleiter Detlef Stülten: „Wir sind mit den ersten Monaten sehr zufrieden.“
Ein weiteres Vorzeigeprojekt mit Vorbildcharakter hat der Kreisverband im August im Alten Land eröffnet. Fünf verschiedene Einrichtungen gehören zum „DRK-Zentrum Windmüller“ in Steinkirchen. Die Tagespflege und Wohngemeinschaft sind nun in dem ehemaligen Hotel Zuhause. Auch die Sozialstation Altes Land ist dorthin umgezogen. Nur wenige Schritte weiter verwöhnt das Traditionsrestaurant „Windmüller“ bereits seit rund einem Jahr seine Gäste, wenn es die Coronaverordnungen zulassen. Der Saal dient zugleich als Begegnungsstätte für die vier DRK-Ortsvereine der Samtgemeinde Lühe sowie für andere Vereine und Einrichtungen.

Der nicht-qualifizierte Krankentransport war Anfang September erstmals unterwegs. Er befördert mobil eingeschränkte Patienten montags bis samstags im gesamten Landkreis (mehr dazu auf S. 9).

Professionell begleitet werden jetzt auch Schüler. Seit Anfang September bietet der Kreisverband Stade die qualifizierte Schulassistenz an. Kinder und Jugendliche mit geistigen oder körperlichen Behinderungen oder mit einer seelischen / sozial-emotionalen Behinderung werden begleitet. „So kann Inklusion gelingen, sagt die Koordinatorin der Schulassistenz, Melanie Jost: „Die Schulassistenten sind dabei jeweils für nur ein Kind verantwortlich. Sie begleiten den Schulweg, unterstützen im Unterricht und in den Pausen oder bei Ausflügen.“
Gute Nachrichten gibt es für Eltern in Königreich: Die Erweiterung der DRK-Kita „Königskinder“ ist in den letzten Zügen. Im Februar soll die zweite Elementargruppe eröffnet werden. Dann werden insgesamt 80 „Königskinder“ betreut.
Mächtig gebaut wird in Drochtersen und in Harsefeld. Die Erweiterungen des Seniorenheims „Haus Gauensiek“ und des „Dr. Buss-DRK-Haus für Senioren“ sollen im Sommer beendet sein. Anschließend werden die bestehenden Häuser noch weiter modernisiert.

Umfangreiche Baumaßnahmen hat das Buxtehuder „Dr. Neucks-Heim“ bereits abgeschlossen. Stattdessen wird gefeiert: Seit 60 Jahren bietet das Heim seinen Bewohnern ein umsorgtes Zuhause.
Die 78. Mitgliederversammlung steht wiederum im Juni 2021 an. Die Delegierten der 31 Ortsvereine wählen dabei das Präsidium neu. Gunter Armonat ist dann seit 15 Jahren der Präsident.
Am 15. Oktober soll wiederum das Projekt „Wohnen am Bürgerpark“ in Kehdingen bezugsfertig sein. 14 barrierefreie Wohnungen entstehen ebenso wie eine Wohngemeinschaft mit Betreuung rund um die Uhr, in der zwölf Bewohner willkommen sind. Eine Begegnungsstätte komplettiert die Einrichtung.
Der Kreisverband Stade hat also auch im kommenden Jahr einiges vor – und weitere Projekte kommen gewiss noch hinzu. (nd)