Erika Sauer war der erste Fahrgast mit dem Sozio-Med-Mobil, das von der Glücksspirale gefördert wird. Seitdem nutzt die Wischhafenerin den kostenfreien Service regelmäßig und lässt sich von Detlef Koslowski nach Stade fahren. Foto Dede
Erika Sauer erzählt und erzählt. Die beiden Fahrer hören aufmerksam zu, plaudern ebenso und lachen gemeinsam mit der Wischhafenerin. Das neue Sozio-Med-Mobil des DRK-Kreisverbandes Stade macht seinem Namen alle Ehre: Das Sozio kommt während der Fahrt durch Kehdingen Richtung Stade definitiv nicht zu kurz.
Seit dem 1. Juli rollt das Sozio-Med-Mobil durch den nördlichen Teil des Landkreises Stade und steuert Stade sowie Hemmoor an. Die ehrenamtlichen Fahrer holen die Gäste kostenfrei Zuhause ab und bringen sie dann zu ihrem Wunschziel, zum Beispiel zum Facharzt oder zu einem anderen Gesundheitsdienstleister. Später werden die Fahrgäste dort wieder abgeholt. Dank eines Lifts sind Fahrgäste im Rollstuhl oder mit Rollator willkommen.
Begeisterte Kundin
„Ich bin Fahrgast der ersten Stunden“, berichtet Erika Sauer stolz. Bei der feierlichen Einweihung des Sozio-Med-Mobils am Freiburger Hafen war sie mit dabei. Schon mehrfach hat sie das Sozio-Med-Mobil gebucht, das unter anderem von der Glücksspirale gefördert wird. „Das ist einfach ein toller und obendrein kostenloser Service, den ich jedem empfehle. Das Sozio-Med-Mobil ist für mich wie ein Sechser im Lotto!“
Dem stimmt Projektleiter Detlef Stülten selbstverständlich zu: „Die ersten Monate sind sehr positiv verlaufen.
Die Kehdinger nehmen das Sozio-Med-Mobil gut an.“
Mehrere Kunden nutzen den Bus mit sechs Sitzplätzen regelmäßig. Voraussetzungen dafür gibt es nicht – jeder ist willkommen.

Online-Terminvereinbarung für jeden zugänglich
Dienstags und mittwochs fährt das Sozio-Med-Mobil nach Stade, donnerstags nach Hemmoor, so Detlef Stülten weiter: „Als erstes vereinbart man für diese Tage zwischen 9 und 13 Uhr einen Termin zum Beispiel beim Arzt. Anschließend bucht man die Fahrt mit dem Sozio-Med-Mobil.“ Wichtig: Mindestens sieben Tage im Voraus muss diese angemeldet werden.
Das ist ausschließlich online möglich. Weil das für manche, vor allem ältere Fahrgäste eine Herausforderung ist, übernehmen sogenannte Kümmerer die Buchung.
Kümmerer sind aktiv
„Ich melde mich selbst an“, sagt Erika Sauer. „Das ist nicht schwer.“ Daher bietet sich die Wischhafenerin ebenfalls als Kümmerin an. Schließlich solle eine Fahrt nicht an der Anmeldung scheitern.
Wer selbst niemanden hat, der die Buchung übernehmen kann, dem vermittelt der DRK-Kreisverband gerne Kümmerer, sagt Detlef Stülten: „Wir freuen uns deshalb über weitere Kümmerer.“
Ausdruck von Dankbarkeit
Die Fahrer sind Kümmerer der anderen Art für ihre Gäste. Das machen sie offensichtlich so gut, dass sie mit kleinen Geschenken bedacht werden. „Wir haben schon selbstgebackene Kekse und Marmelade geschenkt bekommen“, berichtet Detlef Koslowski. Dem Frühpensionär macht die ehrenamtliche Arbeit mächtig Spaß. Sein Mitstreiter Sascha Krag stimmt dem zu: „Der Kontakt zu den Fahrgästen ist klasse. Wo ‚Sozio‘ drauf steht, ist ‚Sozio‘ drin.“
Lange Fahrten
Für Gespräche ist auf den Fahrten durchaus viel Zeit. Vom weitläufigen Kehdingen zum Beispiel nach Stade dauert es – vor allem, wenn mehrere Fahrgäste an Bord sind. „Dann ist der Bus schon mal 250 Kilometer am Tag unterwegs“, rechnet Sascha Krag vor.
Reduzierte Kapazität
Wegen der Coronapandemie dürfen derzeit allerdings nur zwei Kunden gleichzeitig mitfahren. Außerdem müssen sie einen Mund-Nasenschutz tragen, den das DRK stellt. Desinfektionsmittel steht ebenso bereit.
Unterstützung und Engagement
Bereit stehen auch Kümmerer, wenn man die Online-Buchung des Sozio-Med-Mobils nicht selbst tätigen kann. Diese Fahrgäste wenden sich dann an das Servicecenter des DRK-Kreisverbandes Stade unter der Telefonnummer 0 41 41 / 80 33-0. Dort können sich auch neue Kümmerer und Fahrer melden – weitere ehrenamtliche Unterstützung ist herzlich willkommen. (nd)