Nikolai Müller (links) und Martin Lobin freuen sich über das neue Angebot des DRK-Kreisverbandes Stade: Seit dem 1. September rollt der Bus des nicht-qualifizierten Krankentransportes durch den Landkreis. Foto Dede
Der DRK-Kreisverband Stade wächst weiter: Seit dem 1. September bietet das Rote Kreuz jetzt auch den nicht-qualifizierten Krankentransport an.
Bürger aus dem gesamten Landkreis Stade werden Zuhause abgeholt und bis in die Arztpraxis gebracht. Bei Entlassungen aus dem Krankenhaus übernimmt der nicht-qualifizierte Krankentransport ebenso die Fahrt.
Das neue Angebot richtet sich vor allem an Personen, die zwar mobil eingeschränkt sind, aber keiner medizinischen Versorgung bedürfen, erklärt der Fahrdienstleiter Nikolai Müller.
Der neu angeschaffte Bus verfügt über einen Tragestuhl, mit dem Treppen kein Hindernis mehr sind. Die beiden Fahrer des DRK können Patienten so einige Stufen hoch und runter tragen. Fahrgäste können den nicht-qualifizierten Krankentransport einmalig und auch immer wiederkehrend nutzen, wie etwa Dialysepatienten, die mehrfach pro Woche in die Dialysepraxis müssen. Der besondere Service: Die DRK-Mitarbeiter holen ihre Fahrgäste direkt vor der Haustür ab und begleiten sie bis in die Arztpraxis herein, betont Nikolai Müller: „Gerne helfen wir in der Arztpraxis, wenn Patienten zum Beispiel umgelagert werden müssen.“
Die Kosten übernehmen die Krankenkassen, so Projektleiter Martin Lobin: „Ein Arzt verordnet zuvor einen sogenannten Transportschein. Wir übernehmen dann die Abrechnung.“ Ohne solch einen Transportschein befördert der Patientenfahrdienst seine Kunden aber ebenso. Sie müssen die Kosten dann selbst tragen. Nur ein Fahrzeug ist im Einsatz, doch im November startet bereits das zweite – die Produktion des Busses verzögerte sich durch die Coronapandemie um einige Wochen. Das ist allerdings nicht die einzige Auswirkung des hochansteckenden Virus‘, so Nikolai Müller: „Wir dürfen derzeit leider nur einen Patienten befördern.“ Dennoch wird der qualifizierte Krankentransport durch das neue Angebot entlastet – ein großer Gewinn für die Rettungsdienstmitarbeiter sowie für die Krankenkassen, die so ihre Kosten senken können.
Pro Jahr sollen die beiden Busse rund 3.500 Fahrten zurücklegen. Damit erweitert der DRK-Kreisverband Stade deutlich sein Angebot. „Der nicht-qualifizierte Krankentransport ist für alle ein tolles Projekt“, findet denn auch Nikolai Müller, der bereits in den Kliniken und einigen Seniorenheimen den Patientenfahrdienst vorgestellt hat. (nd)
Interesse?
Wer den nicht-qualifizierten Krankentransport nutzen möchte, meldet sich unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/00 375 00, die sieben Tage die Woche rund um die Uhr erreichbar ist. Disponenten koordinieren die Fahrten. Sie verfolgen zudem in Echtzeit das Fahrzeug und können sich bei eventuellen Verzögerungen bei den Patienten oder in den Arztpraxen melden – auch darin überzeugt dieser Patientenfahrdienst mit seinem Service.