Die Ehrenamtlichen sortieren die Kleidung (von links): Helga Bube, Gerda Martens, Monika Scheiko und Regina Jabs.
(Text und Foto: Daniel Beneke, Tageblatt)
FREDENBECK. Die Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes in Fredenbeck ist umgezogen.
Der Ortsverein bleibt in demselben Gebäude an der Alten Dorfstraße, nutzt jetzt aber die Räume des ehemaligen Jugendcafés. Nachdem die Jugendpflege den Neubau am Raakamp bezogen hatte, waren die Zimmer im Erdgeschoss freigeworden.
Gute Bilanz
Im April hat die Vorsitzende des DRK-Ortsvereins, Regina Jabs, die Schlüssel bekommen. Seither ist sie mit ihrem zwölfköpfigen Team damit beschäftigt, die Schränke und Regale einzuräumen. „Wir laufen über“, sagt sie. Das Angebot ist groß. Hemden, Sakkos, Hosen, Krawatten, Abendkleider, Bademode, Schuhe, Inlineskates, Taschen, Schals und Mützen – für fast jede Lebenssituation findet sich in der Kleiderkammer das richtige Outfit. An Kleiderständern und in großen Schränken sind die Waren nach Zielgruppen geordnet und schick drapiert. Für Kinder gibt es nicht nur Kleidung, auch Schul- und Sporttaschen, Spielzeug und Gesellschaftsspiele sind hier erhältlich. Hinzu kommen Bettwäsche, Tischdecken, Gardinen, Geschirr und Besteck. Auch Bücher, CDs, Hörspiele, Kuscheltiere sind hier erhältlich. Bei den Waren handelt es sich durchweg um Spenden. Viele stammen aus dem Altkleidercontainer auf dem Hof, andere sind direkt für die Kleiderkammer abgegeben worden – darunter auch Kleidung in großen Größen und sogar ein Brautkleid.
Raum für mehr
Mit dem Umzug ins Erdgeschoss erhält die Kleiderkammer mehr Platz. Außerdem wird ein lang gehegter Wunsch der Ehrenamtlichen erfüllt. „Mir war das sehr wichtig“, sagt Regina Jabs. Dabei hat sie vor allem die älteren Menschen im Blick, die das Angebot der Kleiderkammer nutzen. Sie können jetzt weitgehend barrierefrei in der Kleiderkammer stöbern. Das Lager bleibt allerdings oben, dort werden die neuen Spenden auch sortiert. Das Lager indes ist schon wieder gerammelt voll. Die Kleidung wird gegen geringe Spendenbeträge an die Kunden abgegeben.
„Die Menschen kommen von überall her“,
weiß Regina Jabs.
Nicht nur aus der Samtgemeinde Fredenbeck machen sie sich auf den Weg, um sich in der Kleiderkammer neu einzukleiden. „Wir haben auch Gäste aus Horneburg, Bremervörde und Stade“, sagt die Vorsitzende. Dass die Kleiderkammer wegen der Auflagen während der Corona-Pandemie mehrere Monate lang geschlossen bleiben musste, hat die Rotkreuzlerin geschmerzt. Immer wieder sei sie gefragt worden, wann es denn endlich wieder losgehe. Doch die Schließung sei aus Gründen des Infektionsschutzes unumgänglich gewesen. Weitere Angebote des DRK-Ortsvereins wie der Seniorennachmittag oder die Bastelgruppe seien immer noch eingestellt. Per Telefon halten die Gruppenleiter in dieser Zeit den Kontakt zu den Teilnehmern, damit die überwiegend älteren Menschen nicht vereinsamen. Das sei kein gleichwertiger Ersatz, aber im Moment die einzige Möglichkeit, sagt Regina Jabs. In der kommenden Woche beginnt der Neustart der Kleiderkammer.
Immer montags und dienstags von 15 bis 18 Uhr hat die Kleiderkammer geöffnet. Vorerst werden sich coronabedingt voraussichtlich nur zwei Gäste gleichzeitig in den Räumen aufhalten dürfen. „Wir freuen uns, dass es wieder losgeht. Uns gefällt es hier sehr gut“, sagt Regina Jabs über das neue Domizil. „Mehr geht nicht.“
Öffnungszeiten + Kontakt
Kleiderannahme ist dienstags von 9 bis 10 Uhr und mittwochs von 15 bis 17 Uhr. Angenommen werden nur saubere und tragbare Teile. Für den Verkauf ist die Kleiderstube jeden Mittwoch von 15 bis 17.30 Uhr geöffnet. Adresse: Poststraße 14d in Himmelpforten.