Seniorenheime: Großer Dank an Mitarbeiter

Eine willkommene Abwechslung bot die Künstlerin Carola Kühler den Bewohnern des Stader DRK-Seniorenheims. Sie malte mit Kreide bunte Bilder auf das Terrassenpflaster. Andrea Breimeier begleitete die Staderin mit verschiedenen Flöten, Angela Steuer spielte Geige. Foto Dede

Die Freude ist groß bei den Angehörigen und Bewohnern der fünf DRK-Seniorenheime im Landkreis Stade. 

Jeder Bewohner darf wieder von einer namentlich bestimmten Person besucht werden, allerdings nur unter besonderen Vorschriften. Alle müssen Abstand halten und eine Mund-Nasenbedeckung tragen, Plexiglasscheiben stehen zwischen Besuchern und Bewohnern. Es ist dennoch ein Gewinn für alle, der allerdings mit viel Aufwand für die Mitarbeiter verbunden ist.

Großartige Leistung der Mitarbeiter 

Daher geht ein großer Dank von Anette Dubbels, Leitung des Stader Seniorenheims als erstes an ihre Mitarbeiter: „Alle Kollegen – sei es aus der Pflege, Küche, Reinigung, Betreuung oder Wäscherei – leisten Großartiges. 

Alle ziehen an einem Strang.“ 

Ohnehin ist die Arbeit in einem Pflegeheim körperlich und seelisch anstrengend, doch jetzt müssen die Mitarbeiter mit Mundschutz und Schutzbrillen sowie teilweise mit Kitteln arbeiten. 

Reaktionen 

Die Bewohner reagieren mehrheitlich mit Verständnis auf die neuen Regeln, obwohl etwa der Speisesaal geschlossen wurde und die täglichen Aktivitäten ausfallen. Abwechslung bietet der große Garten samt Vogelvoliere und Teich mit Fischen. 

Musik, Kunst und Kommunikation

Außerdem organisieren die Mitarbeiter immer wieder besondere Aktionen: Mal spielt ein Musiker auf seiner Harmonika, mal malt eine Künstlerin zu Geigenklängen Bilder auf das Terrassenpflaster. Die Balkonkonzerte bieten immer wieder Abwechslung. Dafür sorgen außerdem die drei Tablets, damit die Bewohner per Videoanruf mit ihren Lieben kommunizieren können. Durch das Besucherfenster können Bewohner mit Angehörigen sprechen.

Ähnlich halten auch die Bewohner des „Haus Gauensiek“ in Drochtersen Kontakt zu ihren Angehörigen. Im Garten stehen außerdem ein Strandkorb und eine Bank für Treffen bereit. 

Mobile Schlagerparty

Ein Höhepunkt der vergangenen Wochen war gewiss die „Rollende Disco“, die der bekannte und engagierte Drochterser Dirk Ludewig gemeinsam mit der Initiative „Fair geht vor“ organisiert hatte. Mit einem geschmückten Treckergespann fuhr er am 1. Mai zum „Haus Gauensiek“ und anderen Senioreneinrichtungen des Dorfes. Überall wurde er bereits erwartet, als Schlager aus den Lautsprechern dröhnte.

Abschied ist möglich

Doch auch traurige Momente gibt es in einem Seniorenheim regelmäßig. „Wir ermöglichen unseren sterbenden Bewohnern und ihren Angehörigen, dass sie sich voneinander verabschieden können“, so Heimleitung Thorben Hoffmann. Das sei mit besonderen Regeln richtig und wichtig.