Unzählige Seniorennachmittage fallen aus, die Kleiderkammern sind geschlossen, Ausflüge wurden gestrichen und Mitgliederversammlungen wurden verschoben:
Die Ortsvereine (OV) des DRK-Kreisverbandes stehen wegen der Corona-Pandemie still. Und das wird wohl auch noch länger so bleiben, schließlich gehören viele der ehrenamtlichen Helfer allein wegen ihres Alters zur Risikogruppe, ebenso wie die Gäste und Teilnehmer der verschiedenen Angebote.
Das Risiko einer Infektion ist zu hoch
„Wir können die Verantwortung nicht übernehmen, dass sich unsere Gäste eventuell bei uns anstecken“, erklärt denn auch Peter Koppelmann vom OV Assel. „Unsere aktiven Mitglieder gehören ebenso ausnahmslos zu den Risikopersonen. Auch sie möchten wir nicht gefährden.“
Es trifft auch Jüngere:
Der OV Ahlerstedt hat sein beliebtes Zeltlager während der Sommerferien abgesagt, an denen sonst rund 100 Kinder teilnahmen. Eine 36. Auflage wird es nicht geben. „Auch der Vorstand kommt nicht mehr zusammen“, so die Vorsitzende des OV Ahlerstedt, Karin Dieckmann.
„Wir regeln alles per Telefon, E-Mails oderChats.“
Zum Telefonhörer greifen die Helferinnen des Seniorennachmittags des OV Oldendorf ebenfalls, berichtet der Vorsitzende Heinz Schlegel: „Sie rufen die Damen an und halten den Kontakt.“ So soll einer möglichen Vereinsamung entgegengewirkt werden, schließlich sollen insbesondere Ältere ihre sozialen Kontakte einschränken.
Altkleidercontainer-Entleerung
Nach einigen Wochen Pause läuft die Leerung der Altkleidercontainer wieder, so Heinz Schlegel: „Wir haben das große Glück, dass uns dabei drei Asylbewerber unterstützen, die alle in einem Haushalt wohnen.“ Allein in Oldendorf stehen fünf Container, weitere in den umliegenden Dörfern.
Und die sind ebenso wie im Rest des Landkreises besonders voll – die Menschen haben Zeit aufzuräumen und auszusortieren. Dabei sind viele Kleiderkammern geschlossen, wie etwa in Harsefeld, sagt die OV-Vorsitzende Nadja Dulies: „Die Kleiderkammer und das Jugendrotkreuz haben ihre Räume im Seniorenheim. Da dürfen wir derzeit verständlicherweise nicht rein.“
Blutspende als Ausnahme
Dafür waren die Harsefelder Rotkreuzler bei der Blutspende besonders flexibel: Wegen der Schulschließung musste kurzfristig ein alternativer Standort gefunden werden, berichtet Claudia Luckow, Leiterin des Arbeitskreises „Blutspende“ beim Ortsverein Harsefeld: „Am 23. März kamen 130 Spender ins Schützenhaus, die leider wegen der neuen Hygiene- und Abstandsregeln bis zu eineinhalb Stunden warten mussten. Wir mussten leider rund 60 Freiwillige nach Hause schicken, weil die Entnahmekapazitäten erschöpft waren.“
Die Blutspende ist derzeit auch beim OV Grünendeich die einzige Aktivität, denn nun dürfen die Rotkreuzler wieder die Räume der Oberschule Steinkirchen nutzen. Dort ist ausreichend Platz, um alle Vorschriften erfüllen zu können so die Schriftführerin Silke Ebers: „Den März-Termin mussten wir leider absagen.“ Die beliebte Tanzgruppe kann sich hingegen nicht treffen – der gebotene Abstand vom mindestens 1,5 Metern kann dabei nicht eingehalten werden. Es herrscht beinahe Stillstand in den Ortsvereinen.