Este Werkstätten: Maskenproduktion ist ein Erfolg

Eigentlich arbeitet Gaby Voigt in einer Dollerner DRK-Kita als Reinigungskraft, doch wegen der Notfallbetreuung wird ihr Einsatz in dem Kindergarten derzeit nicht benötigt. Also hilft sie bei der Maskenproduktion in den Este Werkstätten aus. Foto Dede

Entschlossenes Handeln statt verzweifeltes Suchen, das war die Devise des DRK-Kreisverbandes Stade. Als Mund-Nasen-Schutzmasken vor einigen Wochen Mangelware waren, entschieden der Vorstandsvorsitzende Uwe Lütjen, der Leiter der Schwinge Werkstätten, Michael Leska sowie der Projektmanager Klaus-Dietmar Otto, selbst Masken zu produzieren. 

Die Auftragsbücher sind bereits gut gefüllt.

Bis zu 1.000 Mund-Nasenbedeckungen zum Einmalgebrauch produzieren die Este Werkstätten in Buxtehude. Verkauft werden sie im Zehnerpaket für Zehn Euro. Davon gehen jeweils zehn Cent an die ZEBRA-Stiftung, die Menschen mit Behinderung unterstützt.

Der Clou: Wer möchte, kann sein eigenes Logo aufdrucken lassen, wie es etwa die Stadt Stade in Auftrag gegeben hat. Sie orderte­ Masken mit der Silhouette
der Altstadt. Verkauft werden die Stader Mund-­Nasenbedeckungen in der Tourist-Info am Hafen sowie im „FACHmarkt“ in der Großen Schmiedestraße. Während in Buxtehude die Masken hergestellt werden, übernimmt die Druckerei der Schwinge Werkstätten in Stade den Druck. Ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt. 

Mangel an Materialien und Maschinen

Der Weg dahin war allerdings zeitintensiv.

„Wir haben uns verschiedene Maschinen angeschaut. Vor allem die Verfügbarkeit war ein Problem.“ 

Michael Leska

Denn wochenlang wollte das Rote Kreuz nicht warten. Also kaufte es die Nähanlage samt Schablonen bei einer Hamburger Firma. Rund 35.000 Euro wurden investiert, bis die erste Maske produziert werden konnte. 

Doch nicht nur Maschinen waren rar, sondern auch Vlies. „Zwei Kollegen sind zum Beispiel nach Bayreuth gefahren, um dort eine Rolle Vlies abzuholen“, berichtet Michael Leska. Der Aufwand hat sich gelohnt: Der Vliesstoff ist glasfaser- und fusselfrei und entspricht dem Ökotex-Standard 100. Dank des Nasenbügels und der elastischen, schmalen Gummibänder hat die Maske einen besonders guten Tragekomfort. 

In der Produktion ist Handarbeit angesagt

Fast jeden Arbeitsschritt muss ein Mitarbeiter übernehmen, nur für wenige Sekunden kommt die Nähanlage zum Einsatz. Der Vliesstoff muss zugeschnitten, gefaltet und in eine Schablone gespannt werden. Auch die Gummibänder werden per Hand zugeschnitten und in der Schablone positioniert. Erst dann rattert die Nähanlage. Das Eintüten übernimmt wieder ein Kollege. 

Noch übernehmen das vor allem Mitarbeiter der Schwinge Werkstätten sowie des DRK-Kreisverbandes Stade, so Markus Zimmermann, Zweigstellenleitung der Este Werkstätten: „Am 28. Mai haben wir unseren Werkstattbetrieb für Menschen mit Behinderung wieder aufgenommen. Seitdem binden wir unsere Beschäftigten mit Handicap in die Produktion mit ein.“ Ein achtköpfiges Team wird täglich gebraucht, um Kunden sowie die Einrichtungen und Ortsvereine des DRK-Kreisverbandes mit Masken zu versorgen.

Jetzt sitzen Gruppenleitungen aus verschiedenen Bereichen, Reinigungskräfte aus den DRK-Kitas und zum Beispiel Teilnehmer der Freiwilligendienste FSJ und BFD an den einzelnen Stationen. Es profitieren alle von dieser ungewöhnlichen Mischung, sagt Michael Leska: „Die Produktion läuft und gleichzeitig konnten wir Kurzarbeit in anderen Bereichen des Kreisverbandes verhindern, weil Kollegen so flexibel sind und auch außerhalb ihres eigentlichen Berufes arbeiten. Das ist klasse!“

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Kontakt

Wer ebenfalls Masken bestellen möchte – gerne auch mit eigenem Logo, wendet sich an Markus Zimmermann unter 04164 / 722 17-14 oder schreibt eine E-Mail: m.zimmermann-buxtehude@kv-stade.drk.de. Zu kaufen gibt es die Masken außerdem in der „macherei“ (Haddorfer Grenzweg 15) und im Fachmarkt (Große Schmiedestraße 36, Altstadt) in Stade.