Blutspende: Lunchpakete statt Buffet

Krebspatienten machen keine Pause von ihrer Krankheit und Unfallopfer gibt es  trotz Corona-Pandemie. Daher sind Blutspenden derzeit genauso wichtig wie noch vor einigen Monaten. Doch wie Blut gespendet werden darf, hat sich grundlegend geändert. 

Noch strengere Hygie­neregeln und die gebotenen Abstandregeln stellen die DRK-Ortsvereine vor einige Herausforderungen. Der Ortsverein Obere Lühe hat diese gemeistert und zum Aderlass gebeten. 

„Uns war es wichtig, den Termin durchzuführen“, 

betont die Vorsitzende Dörthe Gründahl, die das Helferteam reduzieren musste. Denn einige der Helferinnen gehören aufgrund des Alters oder Vorerkrankungen zur Risikogruppe – so ergeht es zahlreichen Ortsvereinen, weil gerade Ältere sich dort engagieren. 

Dankbar für das Engagement

Doch die Rotkreuzler unterstützen sich gegenseitig: So halfen Aktive des OV Fredenbeck bei der Blutspende in Oldendorf, weil dort Helfer fehlten, freut sich der der Oldendorfer Vorsitzende Heinz Schlegel. Gelohnt hat sich der Einsatz ganz besonders: 164 Spender kamen Ende März zum Aderlass, Sonst sind es durchschnittlich 130.

Erfolg im OV Obere Lühe

Gut angenommen wurde auch der Termin beim OV Obere Lühe. „Die Menschen wissen, wie wichtig die Blutspende ist. Viele Bekannte, aber auch Erstspender sind gekommen“, so Dörthe Gründahl. Gerade Erstspender sind wichtig, da einige bisherige Spender zur Risikogruppe gehören und nun nicht zum Aderlass kommen können. 

Spender zeigten sich geduldig

Ob erstmals dabei oder schon erfahren: Alle nahmen Änderungen im Ablauf und Wartezeiten geduldig hin. Einzeln baten Mitarbeiter des DRK-Blutspendedienstes aus Springe die Freiwilligen in das Bürgerhaus in Neuenkirchen. Alle mussten einen Mund-Nasenschutz tragen, sich die Hände gründlich desinfizieren und die Temperatur messen lassen. An den weiteren Stationen saßen die Rotkreuzler hinter Plexiglasscheiben. Die Kinderbetreuung musste gestrichen werden. Ausruhen konnten sich die Spender mit reichlich Abstand zueinander draußen – das Wetter spielte glücklicherweise mit. 

„Es gibt nun einen Ein- und einen Ausgang, damit sich die Spender nicht begegnen“, erklärte die Leiterin der Blutspendetermine beim OV Obere Lühe, Susanne Stechmann. 

Verpflegung mal anders

Ein Buffet durften die Helferinnen nicht zubereiten. Stattdessen bedankten sie sich mit Lunchpaketen bei den Blutspendern. „Wir haben intensiv überlegt, wie wir das handhaben. Wir möchten den Spendern etwas mitgeben, aber mussten gleichzeitig die Hygienevorschriften beachten“, so Susanne Stechmann. 

Also kamen nur verpackte Lebensmittel wie Schokolade und eingeschweißte Würstchen vom Schlachter ins Lunchpaket. 100 Stück haben die Helferinnen gepackt und foliert. Das kam gut an. „Es ist eine nette Geste“, so Florian Edzards aus Horneburg, der seit 20 Jahren Blut spendet und um die Wichtigkeit weiß. Schließlich werden bundesweit rund 15.000 Blutspenden pro Tag benötigt – auch in Zeiten von Corona.