Bereitschaften: 70 Aktive stehen auf Abruf

Der Namen ist Programm: Die Bereitschaften des DRK-Kreisverbandes Stade stehen für den Ernstfall bereit, wenn es zu einer zweiten Coronawelle mit unzähligen Infizierten kommen sollte. Damit das aber verhindert werden kann, bitten die Kameraden: Bleibt Zuhause! Foto Dede

Während viele ehrenamtliche Aktivitäten im DRK-Kreisverband derzeit ruhen, stehen die Bereitschaften auf Abruf bereit, so der Kreisbereitschaftsleiter Frank Burfeindt: „Seit dem 6. Mai treffen wir uns wieder mit Abstand zueinander und draußen zu den Dienstabenden, alles andere fällt aber aus.“

Übungen wurden bereits bis Ende des Jahres abgesagt, Einsätze des Sanitätsdienstes fallen ebenso weg. Reitturniere, Volksfeste wie der Pfingstmarkt in Neukloster finden nicht statt. Das hat heftige finanzielle Einbußen. 70 Prozent der Kosten für die Bereitschaften muss das Rote Kreuz finanzieren, der Rest wird durch öffentliche Zuschüsse finanziert – Fahrzeuge, Ausrüstung und Instandhaltung kosten. Die Hälfte des DRK-Anteils erwirtschaften die Bereitschaften selbst durch ihre Sanitätsdienste, erklärt Frank Burfeindt: „Doch die werden nicht benötigt. 

„Finanziell ist das ein heftiger Einschnitt.“ 

Motiviert sind die Ehrenamtlichen dennoch: 

Rund 70 Aktive gehören dem Einsatzzug an, der rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr bereit steht. Dazu gehören neben der Einsatzleitung auch die Sanitätsgruppe, die Betreuungsgruppe, die Gruppe Technik, die Logistiker und das Kreisauskunftsbüro – letzteres ist bereits im Einsatz. In anderen Landkreisen wurde das DRK um Hilfe gebeten: In Hannover etwa hilft die Bereitschaft bei der Abnahme von Corona-Tests. 

Insgesamt engagieren sich circa 200 Frauen und Männer in den Bereitschaften im Landkreis Stade. Unterstützung können sie dennoch gebrauchen und so starteten sie den Aufruf: „Wir machen!“.

Noch höhere Bedeutung von Freiwilligen

Auch Landrat Michael Roesberg unterstützt die Aktion, da niemand wisse, wie sich die Pandemie weiter entwickelt: „Für den Ex­tremfall brauchen wir eine möglichst große Zahl freiwilliger Helferinnen und Helfer, die den vorhandenen DRK-Bereitschaften den Rücken stärken!“

Aufruf hat Erfolg

94 Interessierte meldeten sich bisher, so der Kreisbereitschaftsleiter, der alle gemeinsam mit seinem Mitstreiter Ulrich Neumann kontaktiert hat. Darunter waren Rettungskräfte und ehemalige Altenpfleger, aber auch Laien. In der Krise halten die Menschen offensichtlich zusammen.