Zeitungen stapeln sich, Bücher liegen bereit: In seinem Ledersessel liest Klaus J. Oelkers gerne und vor allem viel, gerade in den Wintermonaten, wo es wenig Arbeit im Garten gibt. (Foto Dede)
Eigentlich hatte Klaus J. Oelkers nichts mit dem DRK zu tun. Dass es gar einen Ortsverein in seinem Heimatdorf Apensen gab, war ihm (wie wohl vielen anderen) kaum bewusst.
Doch dann wurde aus dem leitenden Angestellten ein Rotkreuzler durch und durch. Hauptamtlich arbeitete er für den Landesverband Hamburg, ehrenamtlich engagierte er sich im Ortsverein und im Kreisverband.
Während Klaus J. Oelkers Apensen treu blieb und noch heute in seinem Geburtshaus wohnt, arbeitete er nach der Lehre zum Einzelhandelskaufmann stets in Hamburg. In einer Reederei am Ballindamm machte der junge Mann zügig Karriere und stieg zum Personalleiter auf.
Doch das Unternehmen geriet in Schieflage, ging schließlich pleite und Klaus J. Oelkers musste sich nach rund 30 Jahren eine neue Anstellung suchen. Dank seiner guten Beziehungen fing er im Herbst 1985 beim DRK-Landesverband Hamburg mit Sitz in Lokstedt an, wo er fortan für die Grundstücksverwaltung zuständig war. „Ich kam durch einen Zufall zum DRK“, erinnert sich der heute 82-Jährige.
Quasi ins Amt „gestolpert“
Ein glücklicher Zufall für ihn und auch für das Rote Kreuz. Schließlich engagierte sich Klaus J. Oelkers schon bald ebenfalls ehrenamtlich.
„Im Grunde wurde ich überrumpelt“,
Klaus J. Oelkers
berichtet der Apensener, der im Jahr 1991 den damaligen Vorsitzenden des Ortsvereins Apensen, Johann Lütjen, zu einer Veranstaltung begleitete. Johann Lütjen stellte seine Begleitung kurzerhand als seinen Nachfolger vor. „Ich hätte protestieren können. Habe ich aber nicht“, so Klaus J. Oelkers weiter.
Die Arbeit ist erfolgreich
Also wählten ihn die Mitglieder im Juli 1991 zum Vorsitzenden des Ortsvereins Apensen. Klaus J. Oelkers aktivierte neue Mitstreiter und stellte den Ortsverein breiter auf:
„Gemeinsam kann man mehr erreichen.“ Das taten sie auch. Der Ortsverein wurde zu einer festen Größe in der Dorfgemeinschaft, unter anderem mit den plattdeutschen Nachmittagen.
Dass der Apensener in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit erfolgreich war, erkannte auch der damalige Vorstand (heute Präsidium) des Kreisverbandes Stade. Also wurde Klaus J. Oelkers im Frühjahr 1994 zum Beisitzer gewählt und übernahm die Funktion des Regionalberteuers für die Ortsvereine auf der Geest. Während er 1998 in den beruflichen Ruhestand ging, kamen weitere Ehrenämter hinzu: Er war in verschiedenen Kuratorien Mitglied, wie zum Beispiel der Kitas.
Aufstieg
2003 übernahm er schließlich den stellvertretenden Vorsitz des Kreisverbandes, den er bis Juni 2010 inne hatte. Den Vorsitz des Ortsvereins Apensen gab er bereits knapp ein Jahr zuvor ab. Da hatte er schon längst beide möglichen Auszeichnungen des Roten Kreuzes verliehen bekommen: die Verdienstmedaille des Landesverbandes Niedersachsen sowie das DRK-Ehrenzeichen.
Im Herzen jung geblieben
Dem Roten Kreuz ist der 82-Jährige bis heute verbunden geblieben. Aus gesundheitlichen Gründen ist sein Leben aber ruhiger geworden: „Wenn ich könnte, würde ich noch heute Schlittschuh laufen.“ Die große Leidenschaft, die mit einer „Dorfteichkür“ begann, ist leider nicht mehr möglich. Stattdessen liest Klaus J. Oelkers viel – mehrere Zeitungen in den Wintermonaten und vorzugsweise Sachbücher. Im Sommer zur Gartensaison ist die Zeit für verschiedene Zeitungen aber zu knapp.
Ein trauriger Einschnitt war der Tod seiner Frau vor sechseinhalb Jahren, mit der er viel gereist war. Verkriechen in seinem Haus, das der Großvater gebaut hat, ist aber nicht seine Sache. Alle zwei Wochen trifft sich Klaus J. Oelkers mit seinem einstigen Kegelclub in der Dorfkneipe zum Klönschnack auf Plattdeutsch: „Da tauschen wir die neuesten Dorfinformationen aus.“ Hin und wieder sind da gewiss auch Neuigkeiten zum Roten Kreuz dabei. (nd)