Die Vizepräsidentin des DRK-Kreisverbandes Stade, Annegret Bösch, und der Vorstandsvorsitzende, Uwe Lütjen, sind vom Sozio-Med-Mobil überzeugt. Demnächst rollt ein Kleinbus durch Kehdingen. Foto Dede
Der geplante Start des Sozio-Med-Mobils wird wegen der aktuellen Corona-Situation auf unbestimmte Zeit verschoben.
Ab dann geht es zwei Mal pro Woche von Kehdingen aus nach Stade und wieder zurück, ein Mal pro Woche wird Hemmoor angesteuert. Die kostenfreien Fahrten können bereits gebucht werden.
Mobil bleiben – auch im Alter oder mit Einschränkungen. Das ist das Ziel des Sozio-Med-Mobils, sagt der Vorstandsvorsitzende des DRK-Kreisverbandes Stade, Uwe Lütjen: „Wir wollen damit die Kehdinger besser an das Gesundheitssystem anbinden, aber auch gleichzeitig das soziale Miteinander fördern.“ Dafür stehe das „Sozio“ beim Sozi-Med-Mobil. Während der Fahrten mit dem Kleinbus können die Menschen ins Gespräch kommen und neue Kontakte knüpfen. Und dafür kann durchaus viel Zeit sein: Ein Tour etwa von Balje nach Stade dauert.
Die Fahrgäste werden kostenfrei direkt von Zuhause abgeholt und bis zu ihrem Wunschziel gebracht, wie etwa zum Facharzt oder zu einem anderen Sozialdienstleister. Später werden sie dort wieder von den ehrenamtlichen Fahrern abgeholt. Dienstags und mittwochs geht es nach Stade, donnerstags nach Hemmoor, so Uwe Lütjen weiter:
„Als erstes vereinbart man für diese Tage zwischen 9 und 13 Uhr einen Termin zum Beispiel beim Arzt. Anschließend bucht man die Fahrt mit dem Sozio-Med-Mobil.“ Wichtig: Mindestens sieben Tage im Voraus muss diese angemeldet werden. Möglich ist das ausschließlich über das Internet, damit das DRK, mit Hilfe eines von IBM-Studenten entwickelten Systems, die Routen besser planen kann.
Wer selbst kein Internet hat, wendet sich an sogenannte Kümmerer, die die Online-Buchung übernehmen. „Das können Angehörige oder auch Nachbarn sein. Wenn es keinen Kümmerer gibt, können sich Interessierte aber auch an uns wenden“, betont der Vorstandsvorsitzende. Das DRK vermittelt dann Kümmerer.
Durchweg begeistert von dem neuen Projekt ist Annegret Bösch, Vizepräsidentin des DRK-Kreisverbandes Stade und Vorsitzende des Ortsvereins Drochtersen: „Das ist ein tolles Angebot! Ich habe schon reichlich Werbung dafür gemacht.“ Denn nur wenn auch viele Kehdinger das Sozio-Med-Mobil nutzen, wird es ein Erfolg.
Nicht nur Senioren, sondern auch Menschen mit Behinderung, chronisch Kranke und von Armut Betroffene sollen den Service nutzen. Schon bald wird das Sozio-Med-Mobil, das unter anderem von der Europäischen Union und der Deutschen Fernsehlotterie unterstützt wird, das Angebot ausweiten.
Fahrgäste werden dann zum Beispiel zu Seniorennachmittagen gebracht, erklärt Uwe Lütjen: „So können Senioren am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Wir wollen etwas gegen Vereinsamung tun.“ (nd)
Weitere Informationen
Wer bei der Online-Buchung des Sozio-Med-Mobils Hilfe benötigt, wendet sich an das Servicecenter des DRK-Kreisverbandes Stade unter der Telefonnummer 04141/8033-306. Dort können sich auch Fahrer melden – weitere ehrenamtliche Unterstützung ist herzlich willkommen. www.sozio-med-mobil.de/kehdingen