Nach gemeinsamer Übung der Kreisverbände Stade, Bremervörde und Rotenburg
Bilder: Ich&Er Media
Kommt es – zum Beispiel im Landkreis Stade – zu einem Großschadenereignis mit vielen Verletzten, so können diese nicht sofort alle in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Für solche Fälle verfügt der Katastrophenschutz des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) über einen „Behandlungsplatz 50 Niedersachsen“, auf dem 50 Patienten in einer Stunde versorgt werden können.
Am Samstag, 14. September 2019, wurden Aufbau und Abläufe auf dem Behandlungsplatz 50 erstmals geübt. Die DRK-Kreisverbände Stade, Bremervörde und Rotenburg bauten den Behandlungsplatz in Kooperation auf einem Gelände in einem Gewerbegebiet in Stade-Wiepenkathen auf und nahmen diesen in Betrieb. Bei sommerlichem Wetter waren die Einsatzzüge der Kreisverbände sowie deren Ergänzungseinheiten vor Ort.

Als Übungslage angenommen wurde ein Zugunglück mit zahlreichen „Verletzten“. Diese wurden von der Gruppe „Realistische Notfalldarstellung“ des DRK Stade geschminkt und zurechtgemacht.
Der Behandlungsplatz besteht aus neun Zelten. Hereinkommende Patienten werden zunächst einer Eingangssichtung durch einen Notarzt unterzogen und anschließend auf die Behandlungszelte verteilt. Nach einem Farbcode werden schwer Verletzte (rot) und mittelschwer Verletzte (gelb) von Sanitätern behandelt. Für Leicht- oder Unverletzte (grün) gibt es Zelte, in denen diese betreut und registriert werden. Nach einer Ausgangssichtung werden die Betroffenen von der Patiententransportstaffel in die Krankenhäuser weitertransportiert.
Es wurde ein System zur Sichtung angewandt, nach dem Patienten im Sichtungszelt digital auf einem Tablet-Computer erfasst werden. Die so gewonnenen Daten laufen im Einsatzleitwagen zusammen.

Die Verpflegunsgruppen aus Stade und Rotenburg kochten auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Wiepenkathen und verpflegten rund 150 Teilnehmer.
Einige Gäste aus Politik und Verwaltung – darunter Landrat Michael Roesberg – zeigten sich positiv beeindruckt von den Leistungen der ehrenamtlichen Retter. Nach bestandener „Feuertaufe“ ist der Behandlungsplatz Stade-Bremervörde-Rotenburg nun der zweite, der im Gebiet der Polizeidirektion Lüneburg beübt wurde und der ab sofort einsatzbereit ist. Ebenso zufrieden zeigten sich Kreisbereitschaftsleiterin Jenny Fromke (Stade), Kreisbereitschaftsleiter Frank Burfeindt (Stade) und Andreas Rothgeber (Bremervörde). Beim anschließenden gemeinsamen Grillen dankten sie den rund 100 Helferinnen und Helfern sowie den Mimen für ihren Einsatz. (Text: Jan Oellrich)