Gründe für den Pflegeberuf
Medizinische Aufgaben sind ein Teil der Arbeit als Pflegefachkraft, bei weitem aber nicht die einzigen. Foto: andre_Schaapen_drk
Sie sind Seelsorger, oft Bezugspersonen und je nach Qualifikation für das Durchführen von präventiven und gesundheitlichen Maßnahmen verantwortlich. Darüber hinaus sind sie das Bindeglied zwischen den Patienten, Angehörigen und Ärzten. Ihr Beruf ist nicht nur gefragt, sondern gilt als systemrelevant. Gemeint sind die Pflegefachkräfte: Menschen mit Einfühlungsvermögen und hohen sozialen Kompetenzen; Arbeitnehmer, die eine Tätigkeit ausüben, die sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem professionellen Dienstleistungsberuf entwickelte. Doch hinter dem Berufsbild steckt noch viel mehr.
Aussichtsreiche Qualifizierungs- und Karrierewege
Wie in allen Branchen ist im Pflegebereich ein großer Personalmangel zu verzeichnen. Um diesem entgegen zu wirken, wurde das Ausbildungsangebot stark verändert. Die neue generalistische Pflegeausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann ist die Antwort auf den Notstand. Seit ihrer Einführung stehen Absolventen bessere Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten zur Verfügung. Der große Pluspunkt: Der Abschluss ist europaweit anerkannt. Hiernach sind die Fachkräfte dazu befähigt, Menschen aller Altersstufen und in allen Versorgungsbereichen zu pflegen. Hierzu gehören die Altenpflege, Krankenpflege sowie die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Die allgemeinen Ausbildungsinhalte ermöglichen die Arbeit in Krankenhäusern und Seniorenheimen, Kinderarztpraxen und bei ambulanten Diensten. Durch die Zusammenarbeit mit den Ärzten eignen sich die Fachkräfte ein medizinisches Wissen an und können ihre Fähigkeiten erweitern.
Nicht nur Körperhygiene
Einige Arbeitgeber – wie der DRK Kreisverband Stade – gewähren Interessierten Einblicke in die Arbeitsabläufe sowie in die Pflegeeinrichtungen. Dies geschieht im Rahmen von Schnuppertagen, eines Praktikums oder eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) im gesamten Landkreis Stade. Beke Cordes, die Ansprechpartnerin für Fragen rund um Stellen im Pflegebereich beim DRK-Kreisverband Stade, empfiehlt Bewerberinnen und Bewerbern, sich im Vorfeld einen Überblick zu verschaffen.
„Wer die Pflege nicht kennt, hat ein falsches Bild davon. Pflegekräfte leisten bei weitem mehr, als sich um die körperliche Hygiene von Pflegebedürftigen zu kümmern“,
sagt Beke Cordes und führt weiter aus: „Das Verabreichen von Medikamenten, Blutdruckmessung, Notfallversorgung sowie assistierende Aufgaben in jeglichen Belangen des täglichen Lebens sind nur einige Beispiele der vielfältigen Arbeitsfelder.“
Schneller Einstieg
Der Einstieg in den Beruf steht jedem offen, der an einer sozialen Tätigkeit und der Arbeit mit Menschen sowie medizinischen Themen interessiert ist. Schulabsolventen und Quereinsteiger mit oder ohne anderweitigen Abschluss können sofort als eine Betreuungs- oder Hilfskraft sowohl ambulant als auch stationär arbeiten.
Bessere Bezahlung
Anders als in anderen Berufszweigen gibt es in der Pflege schnelle Aufstiegschancen. Jeder, der sich weiterbilden möchte, kann eine Fachkraft werden und dadurch mehr Lohn bekommen. Die Voraussetzung: das Absolvieren einer dreijährigen Lehre oder berufsbegleitenden Teilzeitausbildung.
Über die Gehälter wurde in der Vergangenheit in der Politik getagt. Diese sind inzwischen enorm gestiegen. Zum einen wurde der Ruf nach besserer Bezahlung laut. Zum anderen trug die Erkenntnis über die Wichtigkeit des Berufs dazu bei. Nun werden Pflegekräfte seit 2022 mindestens in Höhe von in der Region anwendbaren Pflege-Tarifverträgen entlohnt. Bei einer Beschäftigung beim DRK erhalten Hilfskräfte mehr als 2.500 Euro und Fachkräfte ca. 3.500 Euro brutto bei monatlicher Zahlung. Hinzu kommen noch das Weihnachts- und Urlaubsgeld. Damit erlangt der Pflegesektor einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft und spricht Frauen und Männer in allen Altersgruppen gleichermaßen an.
Zukunftssicher
Derzeit gibt es viele vakante Pflegevollzeitstellen und Teilzeitstellen. Die Aussichten auf einen Job sind sehr gut. Die Begründung: Die Pflege spielt in unserer Gesellschaft eine zentrale Rolle, da die Menschen in vielen Phasen ihres Lebens darauf angewiesen sind und auch künftig sein werden. Wer einen verantwortungsvollen und sicheren Arbeitsplatz in einer Wachstumsbranche sucht, ist demzufolge im pflegerischen Bereich richtig.
Interessante Stellenangebote
finden Sie unter www.drk-berufe.de
Beke Cordes vom DRK Kreisverband Stade berät Sie gerne hinsichtlich einer Umschulung oder eines Einstiegs in den Pflegeberuf. Sie möchten reinschnuppern? Kein Problem. Kontaktieren Sie Frau Cordes gerne telefonisch: 0174 / 211 94 90 oder per E-Mail:
b.cordes@kv-stade.drk.de
Ja zum Pflegeberuf

Celine Hauch (21)
Auszubildende im 3. Lehrjahr im Seniorenheim Harsefeld
Foto: Seniorenheim Harsefeld
„Nach meinem FSJ in der Tagespflege und meiner Tätigkeit als Pflegeassistenz wurde ich neugierig und wollte mehr lernen. Daher entschied ich mich für die generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau, innerhalb welcher die Theorie sofort in die Praxis umgesetzt wird und die Auszubildenden von erfahrenen Fachkräften sehr viel Unterstützung erhalten.“

Sandra Böck (48)
Pflegefachkraft
im Seniorenheim Freiburg
Foto: Seniorenheim Freiburg
„Bereits als 16-jährige fing ich an in der Pflege zu arbeiten. Es ist ein abwechslungsreicher Beruf, in dem jeder Tag wie kein anderer ist. Mein Antrieb, um weiter zu machen, war immer das, was zurückkommt – der unerwartete Dank und die Wertschätzung für jede kleine Hilfe, die meinerseits selbstverständlich ist.“

Sarah Ewald (36)
Pflegefachkraft im Seniorenheim Stade
Foto: Seniorenheim Stade
„Für das Wohl der von mir betreuten Bewohnerinnen und Bewohner zu sorgen, ihre täglichen Bedürfnisse zu erkennen und situationsgerecht zu handeln, ist für mich die größte Erfüllung.“

Janine Kühlke (34)
Stellvertretende Pflegedienstleitung in der Sozialstation Himmelpforten
Foto: Sozialstation Himmelpforten
„An der ambulanten Pflege gefällt mir der Gedanke, dass ich selbstständig arbeiten und vielen unterschiedlichen Menschen helfen kann. Angesicht der Tatsache, dass wir alle eines Tages älter werden, betrachte ich meine Tätigkeit als einen sehr wichtigen Beruf, in dem Empathie und hilfsbereite Ader gefragt sind.“

Sigrid Langer (98)
Bewohnerin im Seniorenheim Stade
Foto: Seniorenheim Stade
„Vor 13 Jahren zog ich mit meinem Ehemann in das Seniorenheim. Schon damals wusste ich – hier sind wir Zuhause. Mein Mann ist inzwischen verstorben. Dennoch bin ich beruhigt, denn ich bin von Menschen umgeben, die hilfsbereit, freundlich und für mich da sind.“

August von Bargen (88)
Bewohner im Seniorenheim Freiburg
Foto: Seniorenheim Freiburg
„Nach meinem Aufenthalt in der Kurzzeitpflege beschloss ich mein Haus zu verkaufen und für immer in das Heim zu ziehen. Hier lernte ich meine zweite große Liebe kennen. Täglich treffe ich auch andere Bewohner beim Mittagstisch oder Bingo. Meine Tochter und Enkelin kommen regelmäßig zu Besuch. Es gibt nichts zu meckern, denn hier bin ich wunschlos glücklich.“

Christin Köppe (48)
Quereingestiegene Pflegefachkraft im Seniorenheim Freiburg
Foto: Seniorenheim Freiburg
„Der Pflegeberuf hat mich schon vor 13 Jahren durch die Vielseitigkeit und die Weiterbildungsmöglichkeiten sehr angesprochen. Derzeit absolviere ich nebenberuflich eine spannende Ausbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft, um Demenzerkrankte richtig zu betreuen.“