Mehr als 10.000 Kilometer war Hans-Lothar Kordländer schon mit seinem Fahrrad auf der Geest unterwegs. Dabei trägt er stets eine Jacke in Signalfarbe, damit die Treckerfahrer ihn nicht übersehen. © Foto: Dede
Als Rotkreuz-Mitglied und Tageblatt-Reporter begleitete Hans-Lothar Kordländer den DRK-Kreisverband Stade bei drei Hilfsaktionen in Russland. © Foto: privat
Vor allem als Blaulicht-Reporter und Pferdekenner ist Hans-Lothar Kordländer bekannt. Doch der Fredenbecker ist nicht nur versierter Journalist, sondern ebenso ehrenamtlich engagiert, Buchautor und seit einigen Jahren auch ambitionierter Fahrradfahrer.
Im August 2017 wechselte Hans-Lothar Kordländer beim Stader Tageblatt in den Ruhestand. Zum Abschied lud er zur großen Feier mit Weggefährten und einiger lokaler Prominenz – sogar Landrat Michael Roesberg nahm die Einladung gerne an.
Das erste Jahr als Rentner war von einer schweren Krankheit geprägt, die nun überstanden ist. Es ist zwar ruhiger geworden im Leben des 69-Jährigen, doch aktiv ist er immer noch. Beinahe täglich steigt er auf sein E-Bike und erkundet die Geest, dem Landstrich, dem er beruflich wie privat immer treu geblieben ist: „Vor ein paar Wochen habe ich meine 10.000 Kilometer geschafft.“ Dabei ist Hans-Lothar Kordländer Schön-Wetter-Radler, wie er sich selbst bezeichnet: „Ich bin erst zwei Mal nass geworden.“ Seine Wetter-App arbeitet offensichtlich zuverlässig.

Bekannt im Tageblatt
Besonders zuverlässig war er auch in seinen 44 Jahren beim Stader Tageblatt: Plattdeutsches Theater, Landwirtschaft, Jäger und die Landfrauen waren die Themenschwerpunkte. Freie Wochenenden hatte er kaum, unzählige Nächte ging der Pieper, weil jemand verunglückt war oder etwa ein Haus in Flammen stand. In manchen Jahren fuhr er zu 300 Einsätzen. Viel Leid hat der Journalist dabei gesehen, aber stets pietätvoll berichtet:
„Danach muss man die Bilder ausblenden, sonst kann man diesen Job nicht machen.“
Feuer und Flamme
Diese Einstellung half ihm als aktiver Feuerwehrmann ebenfalls. Wieder verband er berufliche Erfahrung mit dem Ehrenamt, so war der Fredenbecker unter anderem 18 Jahre lang Kreispressewart der Freiwilligen Feuerwehr und Ortsbrandmeister der Geestgemeinde.
Spannende Einsätze
Früher saß er selbst im Sattel, später berichtete er über den Pferdesport in der Region, machte außergewöhnliche Fotos, wenn etwa ein Pony in der Küche der Besitzer stand, und traf allerlei Prominenz auf den Turnierplätzen und in den Auktionshallen.
Mit angepackt hat Hans-Lothar Kordländer bei seinen Tageblatt-Einsätzen durchaus. Drei Mal begleitete er den DRK-Kreisverband Stade, wo er selbst seit 31 Jahren Mitglied ist, bei Hilfseinsätzen in Russland und in ehemalige Sowjetstaaten. Dabei legte er immer wieder seine Kamera zur Seite und verteilte beispielsweise die Hilfspakete mit. Beim Oderhochwasser war er ebenso gemeinsam mit den Rotkreuzlern vor Ort.
Hans-Lothar Kordländer ist eben vielseitig aktiv und engagiert: „Ein Vereinsmeier war ich aber nie.“ Er macht lieber, unterstützt lieber und greift viel lieber zur Kamera, als selbst im Mittelpunkt zu stehen.
Ausverkauftes Buch
Tausende Fotos sind in den vergangenen Jahrzehnten entstanden. Die Fotografie ist seine Passion geblieben. Das spiegelt sein Buch „Mit Kamera und Block bei Storchenfamilien“ wider, das er gemeinsam mit dem Storchenbetreuer Gert Dahms geschrieben hat. In den 60 Kapiteln stehen neben den Vögeln selbst auch die Personen im Mittelpunkt, denen die Störche aufs Dach gestiegen sind. Abwechslungsreiche Portraits sind dabei nachzulesen. Das Buch kam so gut an, dass inzwischen die 1.000 Exemplare ausverkauft sind.
Wer dennoch ein Band „Mit Kamera und Block bei Storchenfamilien“ haben möchte, kann es mit ein wenig Glück gewinnen – mehr dazu auf Seite 23. (nd)